3D-Kamera soll den Mobiltelefonmarkt revolutionieren
Die technische Evolution der Kamera hat unsere Wahrnehmung von der Welt verändert und uns eine neue Möglichkeit gegeben, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Mit der Entwicklung der 3D-Kamera für Mobiltelefone hat der technologische Fortschritt auf diesem Gebiet erst kürzlich neue Dimensionen erreicht. Diese lässt sich nicht nur zum Entsperren von Telefonen einsetzen, sondern dient auch der Cybersicherheit, biometrischen Analyse und erweiterten Realität. Seit ihrer Markteinführung möchten immer mehr Hersteller Smartphones und andere Geräte mit 3D-Kameras für verschiedene Zwecke versehen, u. a. für die Gesichtserkennung. Damit Hersteller den entsprechenden Anforderungen gerecht werden können, hat das EU-finanzierte Projekt FASTFACEREC eine wettbewerbsfähige Kamera für die Gesichtserkennung sowie Anwendungen im Bereich der gemischten und der erweiterten Realität entwickelt, die für kleine und tragbare Geräte vorgesehen sind. „Durch eine sorgfältige Konzeption und die Einbindung von Algorithmen, Hardware und Software haben wir ein von Grund auf neues Kameradesign entwickelt, das die bekannten und unbekannten Probleme der Kundschaft lösen soll“, berichtet Javier Grandia, Projektkoordinator und -manager bei photonicSENS.
Die 3D-Kamera unter dem Mikroskop
In einem einzelnen Gerät und mit nur einer Aufnahme erzeugt die Kamera, apiCAM, gleichzeitig eine hochauflösende Tiefenkarte von 1,4 Megapixeln und ein Bild. „Unsere revolutionäre neue optische Gestaltung verbessert die Kameraleistung und hält die Gesamtgröße der Kamera im Zaum“, betont Ann Whyte, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von photonicSENS. Das konnte anhand von Tests bewiesen werden, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden. „Wir konnten zeigen, dass sie bei der Tiefenwahrnehmung hervorragende Ergebnisse erzielt und weniger Ressourcen verbraucht, um Tiefenkarten und 3D-Rekonstruktionen zu erstellen – und das mit nur einer Aufnahme über eine einzige Kamera“, unterstreicht Whyte. Diese Eigenschaften und Vorteile sind möglich, da alle Kamerakomponenten monolithisch eingebunden sind. FASTFACEREC entwickelt alles selbst und baut eigene Teile ein, wodurch das Unternehmen mehr Kontrolle über die Kameraleistung hat. Darüber hinaus „können wir die Serienfertigung des Designs im eigenen Haus übernehmen. Das ist besonders wichtig, da die Ausrichtung auf Nanometerebene für unsere Kameras komplett neu ist, und da wir über die Produktionskapazität verfügen, können die Produkte schneller auf den Markt kommen“, so Whyte weiter.
Den Markt verändern
Mit Blick in die Zukunft befindet sich das Projekt gerade mit einigen der bekanntesten Unternehmen im Bereich Unterhaltungselektronik und Smartphones im Gespräch. „Wir haben ein sehr positives Feedback erhalten, was uns zeigt, dass wir für weitere Technik- und Geschäftsgespräche gewappnet sind“, sagt Whyte. Auf lange Sicht erwartet das Projekt, dass sein Produkt zahlreichen Sektoren und Diensten einen Mehrwert bieten wird, von Smartphones und intelligenten Brillen in der Unterhaltungselektronik bis hin zur Fertigung und Sicherheit – um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen. „Als Nächstes möchten wir vor allem unseren Kundenstamm erweitern und die Produktionsleistung erhöhen, um das Umsatzziel zu schaffen, das wir für die nächsten Jahre vorgesehen haben. Wir möchten unsere Produktionskapazität ausbauen und mehr Produkte in unser Portfolio aufnehmen“, so Grandia abschließend. Was die Forschung und Entwicklung betrifft, so sind außerdem neue Designs und ein interessanter Fahrplan für 3D-Einzelobjektivkameras vorgesehen.
Schlüsselbegriffe
FASTFACEREC, 3D-Kamera, kleine und tragbare Geräte, Gesichtserkennung, erweiterte Realität, gemischte Realität