Skip to main content
European Commission logo print header

Migrant Integration Cockpits and Dashboards

Article Category

Article available in the following languages:

Digitale Instrumente unterstützen die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in europäischen Städten

Eine neuartige Lösung für elektronische Behördendienste, die von Menschen mit Migrationshintergrund, öffentlichen Verwaltungen und Organisationen der Zivilgesellschaft genutzt werden kann, vereinfacht die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch.

Digitale Wirtschaft icon Digitale Wirtschaft
Gesellschaft icon Gesellschaft

In den letzten Jahren hat der starke Anstieg der Zuwanderungsströme, insbesondere von Asylsuchenden und Flüchtenden, die Frage aufgeworfen, wie diese Gruppen am besten in ganz Europa integriert werden können. Infolgedessen steht das Thema seitdem ganz oben auf der EU-Agenda. Die Verwaltungen sahen sich mit Herausforderungen in verschiedenen Bereichen konfrontiert: Wie kann die Integration der Menschen in die Aufnahmegemeinschaften besser gehandhabt werden? Wie kann die gesellschaftliche Teilhabe der Zugewanderten erleichtert werden? Und wie können die Kapazitäten für die Bewältigung künftiger Migrationsherausforderungen auf verschiedenen Ebenen aufgebaut werden?

Erfolgreiche Integration in die europäische Gesellschaft

Um diese Probleme anzugehen, hat das EU-finanzierte Projekt MICADO eine integrierte, gebrauchsfertige Lösung entwickelt, die von lokalen Interessengruppen an ihre jeweiligen Herausforderungen angepasst werden kann. Die entwickelte technische Lösung ist gut dokumentiert. Informationen über die Funktionen und die Implementierung sind auf der Basis von offenem Quellcode zugänglich. Darüber hinaus wurde ein Portal zum Austausch von Lösungen eingerichtet, um Anleitungen und Beschreibungen bewährter Verfahren für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die städtische Gesellschaft in der gesamten EU zu sammeln. Die Lösung unterstützt Behörden dabei, Zugewanderten den Weg zu Wohnraum, Bildung, Gesundheitsversorgung und zum Arbeitsmarkt zu ebnen. Diese vier sozialen Bereiche gelten weithin als Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. „Behörden können die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund einfacher, schneller und effektiver gestalten, indem sie effiziente Integrationsverfahren bereitstellen und die direkte Kommunikation und den Austausch mit Organisationen der Zivilgesellschaft und den Zugewanderten selbst ermöglichen“, erklärt Jörg Noennig, Projektkoordinator und Professor an der HafenCity Universität Hamburg in Deutschland.

Digitale Dienstleistungen für soziale Integration und Austausch

Drei Apps ermöglichen die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen Zugewanderten, Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Jede App bietet einen einfachen Zugang zu zahlreichen und vielfältigen Dienstleistungen. Über die App haben die Menschen mit Migrationshintergrund Zugriff auf eine Vielzahl grundlegender Informationen, beispielsweise zur Beantragung von Sozialwohnungen und Aufenthaltsgenehmigungen, zum Abschluss einer gesetzlichen Krankenversicherung oder zur Arbeitssuche. Behörden können auf aktuelle Migrationsstatistiken zugreifen und diese weitergeben, Informationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Integrationsprozesse bereitstellen sowie Veranstaltungen und Kurse fördern. Zivilgesellschaftliche Organisationen können für ihre Dienstleistungen für die Zielgruppe der Zugewanderten werben, relevante Informationen über lokale Integrationsprozesse weitergeben und für Kurse und Veranstaltungen werben. Der Inhalt ist in Arabisch, Chinesisch, Dari, Niederländisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Ukrainisch und Urdu verfügbar. Eine Sprachfunktion ermöglicht Nutzenden mit eingeschränkten Lese- und Schreibfähigkeiten einen umfassenden Zugang. In einem Glossar werden Schlüsselbegriffe erläutert, und ein Chatbot bietet weitere Hilfen. Verschiedene Städte können die Plattform leicht an ihren lokalen Kontext, ihre Sprache und ihre Verwaltungsabläufe anpassen. Die digitalen Instrumente wurden in Antwerpen, Bologna, Hamburg und Madrid erfolgreich getestet. Sie wurden dann von den lokalen Gemeinden angepasst. „MICADO wird Behörden, lokalen Gemeinden und Menschen mit Migrationshintergrund effizientere und effektivere digitale Dienste und Informationsverbreitung ermöglichen“, so Noennig abschließend. Durch die frühzeitige Einbeziehung der Zielgruppen in die Entwicklung von Diensten zur Integration von Zugewanderten wird MICADO auch dazu beitragen, den Zusammenhalt in den lokalen Gesellschaften und Gemeinschaften zu stärken. Darüber hinaus wird es Vertrauen aufbauen und zu einer auf sachlichen Informationen basierenden Wahrnehmung von Migrationsfragen beitragen.

Schlüsselbegriffe

MICADO, Migration, Integration, öffentliche Verwaltung, Geflüchtete, Organisation der Zivilgesellschaft, digitales Instrument

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich