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Migrant Children and Communities in a Transforming Europe

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Einflussnahme auf Integrationspolitik und Integrationspraxis anhand der Ansichten von Kindern mit Migrationshintergrund

Ein EU-finanziertes Projekt macht Kinder zu aktiven Beteiligten, die zu vollwertigen Angehörigen der Gesellschaft ihres Gastlandes werden.

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Die Bildungssysteme in ganz Europa stehen vor verschiedenen Herausforderungen, wenn sie versuchen, mit der ethnischen, kulturellen und sprachlichen Vielfalt von Kindern mit Migrationshintergrund umzugehen. Da die Schule der Schlüssel zu einer reibungslosen Integration ist, müssen wir über konventionelle Lösungen hinausgehen und die bestehende Integrationspolitik überdenken.

Die Perspektive des Kindes fehlt

Das EU-finanzierte Projekt MiCREATE untersuchte die aktuellen Integrationsprozesse von Kindern mit Migrationshintergrund. Es verfolgte einen Ansatz, bei dem Kinder aller Altersgruppen die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen nach der Ankunft in den Aufnahmegesellschaften mitzuteilen. Die Geschichten der Kinder wurden gesammelt, um ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu unterstützen. „Wir haben eine kindzentrierte Forschungsperspektive auf die Integration von Kindern Zugewanderter als Alternative zum bestehenden erwachsenenzentrierten Ansatz auf politischer Ebene verwendet“, erklären Mateja Sedmak und Barbara Gornik, Forscherinnen am Wissenschafts- und Forschungszentrum Koper. Die in Slowenien ansässige Einrichtung war für die Koordinierung des Projekts verantwortlich.

Forschung verschafft den Stimmen der Kinder Gehör

Die Projektpartner ermittelten bestehende Maßnahmen und Programme zur Integration von Zuwandererkindern auf regionaler und lokaler Ebene. Sie untersuchten Aufnahmegemeinschaften in Dänemark, Österreich, Polen, Slowenien, Spanien und dem Vereinigten Königreich,analysierten Daten aus Politik und Verwaltung und werteten den politischen, medialen und allgemeinen öffentlichen Diskurs aus. Darüber hinaus erforschte das Projektteam die sozialen und kulturellen Auswirkungen dieser Integrationsprogramme anhand von Fallstudien in den oben genannten Ländern sowie in Frankreich, Griechenland, Italien und der Türkei. An der Forschung waren Lehrkräfte, Schulsysteme, neu angekommene Menschen mit Migrationshintergrund, langfristig ansässige Personen und einheimische Kinder beteiligt. Die Feldforschung wurde in Einrichtungen wie Schulen, Flüchtlingsheimen, informellen Lagern, Aufnahmezentren und Asylunterkünften mit verschiedenen Gruppen von Zuwandererkindern durchgeführt, darunter Wirtschaftsmigranten, Geflüchtete, asylsuchende Kinder sowie undokumentierte und irreguläre Personen. Über 6 000 Kinder mit Migrationshintergrund und einheimische Kinder nahmen an den Forschungs- und Feldarbeiten teil.

Auf Kinder ausgerichtete Instrumente und Politik

Die Ergebnisse und die Feldforschung flossen in eine Reihe von Berichten, interaktiven Instrumenten und politischen Dokumenten ein. Alle diese Ressourcen wurden im Jahr 2022 in das https: European Toolkit for Schools aufgenommen. In den Schulen der ausgewählten Länder wurden sogenannte Integrationslabore eingerichtet. Von mobilen Apps bis hin zu einem in mehreren Sprachen verfügbaren Handbuch bestand das Ziel darin, wirksame Verfahren zu fördern, die von Lehrkräften eingesetzt werden, um Kinder mit Migrationshintergrund zur Integration zu motivieren und das Bewusstsein und die Toleranz unter ihnen zu erhöhen. Mit der App digitales Geschichtenerzählen können Kinder visuelle und schriftliche Geschichten wie Comics, Gedichte und Poster erstellen. Sie können aus verschiedenen Hintergründen, Figuren, Objekten und Textfeldern wählen, um sich auszudrücken. Die App fördert den Spracherwerb, Kreativität, Ausdruck und die Beteiligung aller Kinder, unabhängig von deren Sprachkompetenz. Eine App zur Sensibilisierung besteht aus 13 animierten Videos, die Themen wie kulturelles Zusammenleben, Respekt, Toleranz und Akzeptanz behandeln. Die Videos bieten ein interaktives Erlebnis und Rollenspiele, um Kinder dazu anzuregen, über verschiedene Situationen, denen Zugewanderte in ihrem neuen sozialen Umfeld begegnen, und über Fragen zu multikulturellen Gesellschaften nachzudenken. Die App ist auf Google und Apple verfügbar. Ein umfassendes Handbuch bietet Lehrkräften von kulturell gemischten Klassen Unterstützung und Hilfe. Sie können Verfahren auswählen, die am besten zu ihren eigenen Bedürfnissen und denen der Schülerinnen und Schüler passen. Diese Verfahren können auch an die Bedürfnisse und Möglichkeiten einer bestimmten Klasse oder Schule angepasst werden. Schließlich werden in mehreren mehrsprachigen Kurzdossiers Empfehlungen für die zuständigen Verantwortlichen formuliert. „MiCREATE wird sich höchstwahrscheinlich auf den akademischen und pädagogischen Bereich auswirken, da sowohl Forschende als auch Lehrende von den neu gewonnenen Erkenntnissen profitieren können“, so Gornik abschließend. „Die Politik wird ebenfalls mit politikrelevanten Erkenntnissen vertraut gemacht und kann das Wissen für ihre Arbeit optimal nutzen.“

Schlüsselbegriffe

MiCREATE, Migrant, Migrantin, Integration, Migrantenkind, Schule, Lehrkraft, Integrationspolitik

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