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Arctic Research Icebreaker Consortium: A strategy for meeting the needs for marine-based research in the Arctic

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Besserer Zugang zu Eisbrechern in der Arktis liefert wichtige Klimadaten

Eisbrecher nehmen eine entscheidende Rolle bei der Sammlung von Daten ein, die wir zur Bekämpfung des Klimawandels in der Arktis und weltweit benötigen. Dank eines EU-finanzierten Projekts erlangte nun die europäische Meeresforschung Zugang zu derartigen Schiffen, um wichtige neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in der Arktisregion betreffen uns alle. Der Rückgang des Meereises und die wärmeren Temperaturen können auch an anderen Orten tiefgreifende Konsequenzen auslösen, zum Beispiel veränderte Wettermuster. „Was in der Arktis geschieht, bleibt nicht in der Arktis: Es ist dringend notwendig, Daten aus der Arktisregion zu sammeln, um das Ausmaß dieser Veränderungen zu verstehen und zu erfahren, wie sie sich auf unsere Zukunft auswirken werden“, sagt Verónica Willmott Puig, Leiterin des Projekts ARICE. Das EU-finanzierte Gemeinschaftsunternehmen ARICE, das vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung koordiniert wird, hat dazu beigetragen, diese Lücke zu schließen, indem es den Forschenden den Zugang zu einem wertvollen Gut, der bereits vorhandenen Flotte an Polarforschungsschiffen, noch besser erschlossen hat. „Es gibt nur eine Handvoll Forschungsschiffe, die als Eisbrecher ausgestattet sind, und nur wenige Länder betreiben derartige Anlagen“, erläutert Willmott Puig.

Einzigartige Daten für Durchbrüche in der Klimaforschung

Über ARICE erhielten europäische Forschende länderübergreifenden Zugang zu einigen europäischen und internationalen Forschungseisbrechern der Spitzenklasse. Es konnten sieben herausragende Forschungsprojekte für Fahrten ausgewählt werden, die dank der ARICE-Finanzierung unternommen wurden. Bemerkenswerte Ergebnisse waren der Lohn. Zum Beispiel nahmen Forschende des Projekts DEARice an der MOSAiC-Expedition teil, in deren Verlauf der deutsche Eisbrecher Polarstern ein Jahr lang durch den Arktischen Ozean driftete. Das DEARice-Team sammelte einzigartige Daten über Schnee und Meereis, die zur Verbesserung von Klimaprojektionen beitragen werden. Das Projekt GO-WEST konnte während einer Fahrt an Bord des amerikanischen Eisbrechers Sikuliaq die Auswirkungen des Meereisrückgangs auf den Polardorsch erkunden. Neben weiteren Ergebnissen erprobte das Team mit Erfolg ein neuartiges Untereis-Schleppnetz. Forschende aus mehreren weiteren ARICE-finanzierten Projekten gingen an Bord des schwedischen Eisbrechers Oden, um an der synoptischen Vermessung der Arktis „Synoptic Arctic Survey“ mitzuwirken. Im Rahmen dieser Initiative wurden empirische Daten im Arktischen Ozean gesammelt, um eine Ausgangsbasis für die Nachverfolgung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu bilden.

Touristische Fahrten als Tor zur Forschung

Das ARICE-Team hat zudem einen nachhaltigen Dialog zwischen der Wissenschaftsgemeinschaft und der Industrie in Gang gebracht. Die Vernetzungsaktivitäten im Rahmen des rund um die zur Verfügung stehenden Schiffe und Plattformen angelegten „Ships and Platforms of Opportunities Programme“ zielten darauf ab, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und in einigen Bereichen die Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Dazu zählen Forschungsprioritäten für die auf diesem Gebiet tätige Wissenschaft und Industrie, Datenerfassung, technologische Lösungen, Sicherheit sowie Meereis- und Wettervorhersage. Ein wesentliches Ergebnis dieser Aktivitäten ist die laufende Zusammenarbeit mit der französischen Kreuzfahrtgesellschaft Ponant, die ein mit Labors und modernsten Forschungsgeräten ausgestattetes Schiff für touristische Eisbrecherfahrten betreibt. Ponant bietet auf jeder seiner Polarkreuzfahrten die Möglichkeit an, bis zu vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kostenlos zum Datensammeln mit an Bord zu nehmen. „Diese Kreuzfahrten verschaffen uns sehr wertvolle Daten ergänzend zu den von reinen Forschungseisbrechern erhobenen Informationen. Ein Grund dafür ist, dass dieselben Transekte mehrmals innerhalb einer Jahreszeit und alljährlich wiederholt werden, was für die Überwachung entscheidend ist“, erklärt Willmott Puig.

Onlinezugang zu virtuellen Eisbrechern

Überdies hat ARICE eine Reihe digitaler Werkzeuge konzipiert. Die Plattform 3D Virtual Icebreaker bietet einen interaktiven Onlinezugang zu den Routen, der Ausrüstung und den Einrichtungen des Schiffes und unterstützt die Forschenden bei der Vorbereitung ihrer Fahrt, verschafft jedoch auch einer breiteren Öffentlichkeit, die sich für die Erforschung der Arktis interessiert, spannende Einblicke. Zu den projektintern erarbeiteten Datenwerkzeugen zählen ein Kartenbetrachter, einen Metadatenkatalog und ein Verzeichnis der Berichte über Polarfahrten. In ihrer Gesamtheit werden sie dazu beitragen, dass die gesammelten Daten für weitere Analysen und zukünftige Forschungsarbeiten zur Verfügung stehen.

Schlüsselbegriffe

ARICE, Forschungseisbrecher, Forschungsschiffe, Meeresforschung, transnationaler Zugang, Arktischer Ozean, Klimawandel, Datenerhebung

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