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Die Energie der warmen tropischen Gewässer nutzen

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PLOTEC ist die Erprobung einer neuen Technologie zur Umwandlung von Meereswärme im Gange.

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Das Unternehmen Global OTEC, das saubere Energietechnologien entwickelt, hat mit Versuchen an einer Plattform zur Umwandlung von Meereswärme (OTEC) in einem maßstabsgerechten Design begonnen. Die mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts PLOTEC entwickelte Plattform soll dazu dienen, die in den Ozeanen rund um die überseeischen Länder und Gebiete der EU gespeicherte Sonnenwärme in eine zuverlässige, kosteneffiziente Energiequelle zu verwandeln. Die Ozeane bergen enormes Potenzial in Bezug auf die Energieerzeugung. Technologie zur Umwandlung von Meereswärme nutzt diese Energie und hat gleichzeitig erhebliche Umweltvorteile zu bieten. Sie ist umweltfreundlicher als fossile Brennstoffe und Kernkraft, und da sie weit draußen auf dem Meer betrieben wird, verbraucht sie keine Landressourcen, wie es bei der Nutzung von Sonnen- und Windenergie sowie weiteren erneuerbaren Energietechnologien der Fall ist. Als noch wichtiger gilt, dass mit ihr 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr Strom erzeugt werden kann, und sie potenziell weitaus mehr nützliche und finanziell erschwingliche Energie als andere erneuerbare Energiequellen produzieren kann. Wie in einer Pressemitteilung auf „Offshore Energy“ berichtet wurde, erprobte Global OTEC Anfang Mai 2023 seine OTEC-Struktur mit zylindrischem Rumpf und Kaltwasserleitung im Schwimmbad Charlton Lido in London. Dieser Test war ein wichtiger Schritt in Richtung des Ziels des Projekts PLOTEC, 2024 auf der Meeresplattform des Konsortiums Plataforma Oceánica de Canarias (PLOCAN) eine OTEC-Plattform einzurichten, die den extremen Wetterbedingungen des tropischen Ozeans standhalten kann.

Wichtige Erkenntnisse

„Dank dieser ersten Erfahrung mit der Struktur im Wasser konnten wir den Verbindungspunkt in einer relevanten Umgebung auf entscheidende Weise validieren“, berichtet Dan Grech, Gründer und Geschäftsführer von Global OTEC. „Wir gewannen einige wichtige Erkenntnisse, die in die nächste Iteration unseres Designs einfließen werden, was ein wirklich wichtiges Merkmal von Forschungs- und Entwicklungsprojekten ist. Auf diese Weise werden wir alle Vorbereitungen abarbeiten, bevor wir in ein Wellenbecken und letztlich das offene Meer übergehen.“ OTEC nutzt den natürlichen Temperaturunterschied zwischen den warmen oberen Schichten der tropischen Ozeane, wo sich die Sonnenenergie sammelt, und dem kühleren Wasser weit unter der Oberfläche aus, um rund ums Jahr Tag und Nacht Strom zu erzeugen. Der Temperaturunterschied wird zum Betrieb mithilfe von Dampfturbinen genutzt, die Generatoren antreiben und Strom erzeugen. Dabei funktioniert das System folgendermaßen: Mit einem Lastschiff wird warmes Oberflächenmeerwasser (ca. 29 ℃) gesammelt, das dann zur Verdampfung eines Arbeitsmediums mit einem niedrigen Siedepunkt eingesetzt wird. Dabei entsteht Dampf, der eine Turbine antreibt, die mithilfe eines Generators Strom erzeugt. Gleichzeitig wird kaltes Wasser (etwa 4 ℃) durch ein Rohr aus den Tiefen des Ozeans angesaugt, um den Dampf zu kühlen. Dadurch wird der Dampf in eine Flüssigkeit zurückverwandelt, die dann sofort wieder nutzbar ist, sodass der gesamte Zyklus wiederholt werden kann. Der erzeugte Strom wird über ein Unterwasserkabel in das Stromnetz eingespeist. PLOTEC (PLOCAN Tested Optimised Floating Ocean Thermal Eenergy Conversion Platform) wird von PLOCAN, Spanien, koordiniert. Das Projekt endet im April 2025. Weitere Informationen: PLOTEC-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

PLOTEC, Energie, Ozean, Meer, Umwandlung von Meereswärme, OTEC, Plattform, Energie, Elektrizität, Dampf

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