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Neue Gene für den Kampf gegen Brustkrebs

Nachrichten zur Feier des Brustkrebsmonats Oktober: Im Rahmen von EU-unterstützter Forschung wurden mindestens vier neue Brustkrebsrisikogene identifiziert.

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In einer großangelegten internationalen Gemeinschaftsstudie, die zum Teil innerhalb der EU-finanzierten Projekte BRIDGES und B-CAST unterstützt wurde, konnten neue, mit Brustkrebs assoziierte Gene gefunden werden. Diese Gene könnten eines Tages in Tests einbezogen werden, um Frauen zu erkennen, die ein höheres Erkrankungsrisiko aufweisen. Die heutige üblichen Gentests berücksichtigen nur einige wenige Brustkrebsrisikogene, und diese Gene erklären nur einen kleinen Anteil des genetischen Risikos. In der Studie wurden Hinweise auf mindestens vier neue, mit Brustkrebs in Verbindung zu bringende Gene sowie Anzeichen dafür gefunden, dass es noch viele weitere gibt.

Mehr Wissen, bessere Versorgung

Diese Entdeckung ist in vielerlei Hinsicht von Nutzen. Sie wird der Wissenschaft einen besseren Einblick in das genetische Risiko von Brustkrebs verschaffen und dazu beitragen, die Risikovorhersage zu verbessern. Sie liefert außerdem die Grundlage für bessere Ansätze in den Bereichen Früherkennungsuntersuchungen der Brust, Risikominderung und klinisches Management. Die Entdeckung der neuen Gene könnte auch wichtige Informationen über die der Krebsentwicklung zugrunde liegenden biologischen Mechanismen liefern, die den Weg zu neuen Behandlungen bahnen könnten. „Die Verbesserung der genetischen Beratung für Frauen mit hohem Risiko wird die gemeinsame Entscheidungsfindung in Bezug auf Risikominderungsstrategien, Früherkennung und die Festlegung von Behandlungsoptionen fördern“, erläutert der mitaufgeführte Seniorautor der Studie, Prof. Jacques Simard von BRIDGES und der B-CAST-Projektpartnerin, der Universität Laval, Kanada, in einer auf „EurekAlert!“ veröffentlichten Pressemeldung. „Auch wenn die meisten der in diesen neuen Genen identifizierten Varianten selten sind, können die Risiken für die Frauen, die sie in sich tragen, erheblich sein“, fügt der Forscher hinzu. „So scheinen beispielsweise Veränderungen in einem der neuen Gene, MAP3K1, mit einem besonders hohen Brustkrebsrisiko einherzugehen.“ Für die Studie untersuchte das Forschungsteam bei mehr als 26 300 Frauen mit Brustkrebs und über 217 600 Frauen ohne diese Erkrankung die genetischen Veränderungen in allen Genen . Die Studienteilnehmerinnen kamen aus acht Ländern Europas und Asiens. „Unseres Wissens nach ist das die größte Studie dieser Art. Möglich wurde sie durch den Einsatz von Daten mehrerer Mitwirkender aus vielen Ländern sowie von öffentlich zugänglichen Daten aus der Biobank des Vereinigten Königreichs“, berichtet Koautor Prof. Douglas Easton von BRIDGES und einer weiteren B-CAST-Projektpartnerin, der Universität Cambridge. Diese außerordentlich wertvolle Entdeckung kommt zur rechten Zeit, da Oktober der Monat ist, der speziell dem Bewusstsein für Brustkrebs gewidmet ist. Dennoch müssen die Ergebnisse zunächst anhand weiterer Datensätzen validiert werden, bevor sie in der klinischen Praxis zum Einsatz kommen können. „Wir benötigen zusätzliche Daten, um die mit den Varianten in diesen Genen verbundenen Krebsrisiken genauer zu bestimmen, die Merkmale der Tumore zu untersuchen und zu verstehen, wie diese genetischen Effekte mit anderen Faktoren des Lebensstils, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen, zusammenwirken“, erklärt Prof. Easton. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ veröffentlicht. BRIDGES (Breast Cancer Risk after Diagnostic Gene Sequencing) und B-CAST (Breast CAncer STratification: understanding the determinants of risk and prognosis of molecular subtypes) endeten bereits 2021. Weitere Informationen: BRIDGES-Projektwebsite Projekt B-CAST

Schlüsselbegriffe

BRIDGES, B-CAST, Krebs, Brustkrebs, Gen, genetisches Risiko

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