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Anziehungskraft aus wissenschaftlicher Sicht und weitere Überlegungen zum Valentinstag

Neue Studien zur Anziehungskraft von Gegensätzen und Bindung in Beziehungen wurden veröffentlicht.

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Der Valentinstag rückt näher und eine alte Weisheit zur Liebe besagt, dass sich Gegensätze anziehen. Im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ wurde eine Studie veröffentlicht, mit der dieser Mythos über Liebesbeziehungen widerlegt wird.

Gleich und gleich gesellt sich gern?

Forschende der Universität Colorado Boulder in den Vereinigten Staaten haben Daten aus über 100 Jahren analysiert, in denen auch Millionen gleichgeschlechtliche Paare repräsentiert sind. Von den 130 untersuchten Charakterzügen stimmten bis zu 89 % bei Paaren überein. „Gleich und gleich gesellt sich tatsächlich gern“, sagte die Hauptautorin und Psychologiedoktorandin Tanya Horwitz gegenüber „The Guardian“. Die höchste Korrelation zeigte sich unter anderem bei politischen und religiösen Ansichten, Bildungsniveau und Substanzkonsum. Bei einigen wenigen Eigenschaften war die Korrelation sehr gering: Schwerhörigkeit, ein Zwilling, Morgen- oder Nachtmensch und Links- oder Rechtshändigkeit. Extrovertiertheit hatte überraschend wenig Einfluss auf die Partnerwahl. Extrovertierte Personen sind also genauso häufig mit anderen extrovertierten Personen zusammen wie mit introvertierten. „Wir hoffen, dass die Menschen mit diesen Daten ihre eigenen Analysen durchführen und mehr darüber erfahren, wie und warum Menschen in bestimmten Beziehungen landen“, erklärte Horwitz in der „New York Post“. „Diese Ergebnisse lassen erahnen, dass selbst in Situationen, in denen wir scheinbar eine Entscheidung über unsere Beziehungen treffen, Mechanismen in Gange sind, denen wir uns gar nicht wirklich bewusst sind.“

Drei sind einer zu viel

Der Valentinstag steht allgemein für romantische Liebe. Bei einer Studie der Swansea University im Vereinigten Königreich, die in „Archives of Sexual Behavior“ veröffentlicht wurde, kamen jedoch interessante Erkenntnisse zu Romantik und Hingabe heraus. Die Forschenden befragten fast 400 heterosexuelle Männer und Frauen im Vereinigten Königreich, was sie von einer festen Partnerschaft halten, in der sie den Partner bzw. die Partnerin mit jemand anderem teilen. Das Ergebnis: 33 % der Männer sind offen für die Idee mehrerer Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen. Bei den Frauen hingegen waren nur 11 % offen für rechtmäßige und einvernehmliche polygame Beziehungen. Etwa 9 % der Männer würden ihre Partnerin teilen, aber nur 5 % der Frauen wären an so einer Beziehung interessiert. „Nicht monogame Bindungen haben in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt. Mehr und mehr Paare sprechen über eine offene Beziehung, um andere Personen mit einzubeziehen“, kommentiert der Hauptautor Andrew Thomas in einer Pressemitteilung. „Diese Studie zeigt, dass eine beträchtliche Minderheit für eine solche Beziehung offen ist, auch wenn solche Ehen im Vereinigten Königreich verboten sind. Interessanterweise sind mehr Männer offen für die Idee als Frauen – aber das Interesse besteht auf beiden Seiten.“

Schlüsselbegriffe

Valentinstag, Liebe, Anziehungskraft, Gegenteil, Charakterzug, Partner, Partnerin, Beziehung, Romantik, Paar