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Social Innovation and TEchnologies for sustainable growth through participative cultural TOURism

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Nach Schritt-für-Schritt-Methode den lokalen Kulturtourismus umwandeln

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TExTOUR wird eine Methodik eingeführt, um die Nachhaltigkeit des Kulturtourismus für abgelegene lokale Gemeinschaften in Europa und auch andernorts zu verbessern.

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Der Erfolg des Kulturtourismus hängt weitgehend von der Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften ab, damit alle Beteiligten von den Vorteilen profitieren können. Dieser Ansatz hat Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und soziale Entwicklung in entlegenen und unterversorgten Gebieten zu bieten, die reich an Kulturschätzen sind. Die sozioökonomische Entwicklung birgt jedoch das Risiko, die Umwelt zu schädigen und das Gemeinschaftsleben negativ zu beeinflussen. Daher müssen kulturelles Erbe, touristische Aktivitäten und lokale Gemeinschaften auf nachhaltige Weise einbezogen werden.

Nachhaltigen Kulturtourismus entwickeln

Rund um das Projekt TExTOUR werden Strategien vorgestellt, um die wirtschaftliche, kulturelle, ökologische und soziale Nachhaltigkeit mithilfe der inklusiven und vielfältigen Beteiligung lokaler Gemeinschaften zu fördern. „Insgesamt besteht unser Ziel darin, innovative Lösungen, die bereits an bekannten touristischen Zielen zum Einsatz kommen, auch in weniger entwickelten und weniger bekannten Orten umzusetzen. Auf diese Weise können deren Quellen des Kulturtourismus als Aktivposten für die regionale Entwicklung genutzt werden“, erklärt Koordinator Daniel Basulto García-Risco, europäischer FuE-Projektleiter bei der Stiftung für historisches Erbe Santa María la Real in Spanien.

Auf gemeinsam entwickelten Kulturtourismus hinarbeiten

Das TExTOUR-Team hat eine siebenstufige Methodik für lokale Gemeinschaften erschaffen, die ihre Tourismusindustrie unter Einbeziehung ihres kulturellen Erbes entwickeln wollen. Dabei finden alle Aspekte der nachhaltigen Planung in jeder Phase des Prozesses Berücksichtigung. Eine Vielzahl von lokalen Aktiven aus der Gemeinschaft werden dazu ermutigt, sich von Anfang an an der Ausarbeitung von Strategien und einem Aktionsplan zu beteiligen. Die Gemeinschaften folgen diesen Leitlinien, um die Stärken und Schwächen ihrer Gebiete zu ermitteln. Auf diese Weise lässt sich besser erkennen, wie das Kulturgut am besten erhalten und optimal angeboten werden kann, ohne es zu beschädigen. Es dauert etwa sechs Monate, bis die endgültige Umsetzungsphase erreicht ist. Projektintern wurden neben den lokalen Gemeinschaften auch Verantwortliche der Politik, Tourismusunternehmen, zivilgesellschaftliche Gruppen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und zwischenstaatliche Organisationen in die Konzeption und Validierung einbezogen. Die Projektpartner erprobten die Methodik in acht unterschiedlichen und einander ergänzenden Pilotregionen, die über ein reiches kulturelles und geschichtliches Erbe verfügen. Diese Standorte, zu denen Binnen- und Küstenareale sowie ländliche, städtische und abgelegene Gebiete gehören, befinden sich in zehn EU-Mitgliedstaaten sowie in Belarus, Bosnien und Herzegowina, Libanon, Montenegro, Russland und der Ukraine. Die Gemeinschaften setzen die Methode in die Praxis um, indem Aktivitäten durchgeführt werden, die sich von gastronomischen Veranstaltungen bis hin zu interaktiven Kursen für Kinder erstrecken. So wurden beispielsweise im Juni 2023 drei geführte Touren im Umgebindeland, einer grenzüberschreitenden Region zwischen Deutschland, Polen und Tschechien, organisiert. Diese Touren lenkten die Aufmerksamkeit auf das Element, das die drei Mitgliedstaaten verbindet: historische Fachwerkhäuser, sogenannte Umgebindehäuser, die das einzigartige Kennzeichen dieser Region sind.

Andere dazu inspirieren, Maßnahmen des Kulturtourismus anzupassen

Das TExTOUR-Team möchte sicherstellen, dass die Methodik zusammen mit allen anderen Prozessen und Instrumenten, die bis zum Ende des Projekts im September 2024 bereitgestellt werden, langfristig für andere Orte, die ihre Regionen weiterentwickeln wollen, zugänglich sind. Die für das EcoMuseum Zagori (Griechenland), das Itinerarium Rosalie (Italien), Sabbioneta (Italien), Caretos na região de Trás-os-Montes (Portugal) und das Dorf Menjez (Libanon) Verantwortlichen sind bereits dabei, die Methodik zu replizieren und zu verbreiten. Überdies dient eine frei zugängliche Plattform als digitales Archiv für alle innerhalb von TExTOUR gewonnenen Erkenntnisse. Enthalten sind ein Benutzungshandbuch und ein Video-Tutorial. „Die Entwicklung des Kulturtourismus in einer Region verläuft als ein Prozess, an dem sich die gesamte Gemeinschaft, d. h. die Regierung, Verwaltungen, Unternehmen, Organisationen, Einrichtungen und weitere Kräfte, aktiv beteiligen sollte, damit die vorgeschlagenen Lösungen den tatsächlichen Interessen und Bedürfnissen dieser Gemeinschaft entsprechen“, schließt García-Risco.

Schlüsselbegriffe

TExTOUR, Tourismus, Gemeinschaft, Kulturtourismus, Erbe, Kulturgut

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