Irland gewinnt ersten europäischen Preis für Tourismus und Umwelt
Der Europäische Preis für Tourismus und Umwelt wurde am 15. März 1995 im Rahmen des Aktionsplans der Gemeinschaft für Tourismus ausgeschrieben. Ziel ist es, mit diesem Preis, der allen Mitgliedstaaten des europäischen Wirtschaftsraums offensteht, die Regierungen und Bürger Europas für die Bedeutung des Umweltschutzes für den Tourismusbereich stärker zu sensibilisieren. Dieser neu eingeführte Preis soll einen dauerhaften Tourismus fördern, der langfristig und nachhaltig für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Stadt, einer Region und im weiteren Sinne eines Landes sorgt. Deshalb sollen vorbildliche Fälle, in denen ein Gleichgewicht zwischen Fremdenverkehrspolitik und Umweltschutz erzielt wurde, belohnt werden. Die Zeremonie zur Verleihung des ersten Europäischen Preises für Tourismus und Umwelt fand am 22. November 1995 in Brüssel unter der Schirmherrschaft des für Tourismus zuständigen Mitglieds der Kommission Christos Papoutsis statt. Den Großen Preis gewann die mittelalterliche irische Stadt Kingsale für ihren Erfolg bei der Verwandlung des städtischen architektonischen Kulturerbes in eine touristische Attraktion. Haupttätigkeitsgebiet der "Vereinigung für die Entwicklung von Kinsale" sind Städtebau und Raumordnung. Seit 1977 ist es ihr Ziel, den Ausbau und die Neuentwicklung zu fördern, die Zerstörung der Umwelt zu verhindern und Proportionen und Struktur der Stadt und ihre Atmosphäre zu schützen . Die Vereinigung hat insbesondere eine Dokumentationsstelle über städtebauliche Fragen des Orts eingerichtet, dank derer Neu- und Umbauten mit den bestehenden Baulichkeiten harmonisiert werden können. Die Vereinigung achtet auch auf die Verbesserung und Regulierung des Verkehrs, was durch Ausbau der Zufahrtsstraßen und Anlegen neuer Brücken, durch Einrichtung von Fußgängerzonen im historischen Zentrum und den Bau von Parkplätzen in der gesamten Stadt erreicht werden soll. Bei den anderen drei Finalteilnehmern um den Großen Preis handelte es sich um den Nationalpark der Cevennen in Frankreich, das Gebiet um den Weissensee in Österreich und den Nationalpark des Peak Districts im Vereinigten Königreich. Es wurden weiterhin Sonderpreise an acht andere Projekte verliehen: - Touristisches Zielgebiet Colbitz-Letzlinger Heide, Deutschland: Sonderpreis für aktive Einbeziehung der Bevölkerung in die Planung von Tourismusprojekten; - Oscos Eo, Spanien: Sonderpreis für die effektive Einbeziehung des öffentlichen und privaten Sektors und die Zusammenarbeit zwischen ihnen; - Paijanne Lake District, Finnland: Sonderpreis für die Verwaltung der natürlichen Ressourcen; - British Waterways, UK: Sonderpreis für die Verwaltung der natürlichen Ressourcen; - Historisches Zentrum von Korfu und der Insel Vido, Griechenland: Sonderpreis für die Restaurierung des architektonischen Erbes; - Veluwe-Mobilitätsplan, Niederlande: Sonderpreis für Besucher- und Verkehrsmanagement; - Acores, Portugal: Sonderpreis für die Verwaltung der natürlichen Ressourcen; - Ponte de Lima, Portugal: Sonderpreis für die Restaurierung des architektonischen Erbes. Um die Vielfalt und unterschiedlichen Aspekte der Bewerbungen zu fördern, hatte die Kommission erst auf nationaler Ebene und danach auf europäischer Ebene eine Vorauswahl getroffen. Jede Region durfte eine oder mehrere Bewerbungen einem nationalen Preisgericht vorlegen, das wiederum drei bis vier Anträge seines Landes an die europäische Jury weiterleitete. Das Konzept des Europäischen Preises für Tourismus und Umwelt ist Teil des Aktionsplans der Kommission für den Tourismusbereich, durch den vorbildliche Maßnahmen zugunsten der Entwicklung eines dauerhaften Tourismus im Einklang mit dem natürlichen und kulturellen Umfeld unterstützt werden.
Länder
Österreich, Deutschland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Niederlande, Portugal, Vereinigtes Königreich