Die zukünftige Form der europäischen Seeschiffahrt
Auf eine Initiative von Martin Bangemann, dem Kommissar für Industrie, hat die Europäische Kommission eine Kommunikation mit dem Titel "Die zukünftige Form der europäischen Seeschiffahrt - ein Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Seeschiffahrts-Industrie" veröffentlicht. Die Kommunikation analysiert die Situation der mit der Seeschiffahrt verbundenen Industrien der Europäischen Union und überlegt mögliche Maßnahmen für die Verbesserung ihrer Lage im Vergleich zu diesen Industrien in Drittländern. Zu den betrachteten Industrien zählen: - Schiffbau; - Schiffsreparatur; - Seetransport; - Häfen; - Meeresressourcen, Fischerei, Energie und Tiefseeprojekte. Die Aktionsvorschläge der Kommission konzentrieren sich besonders auf Forschung und Entwicklung. Die spezifischen FTE-Programme der Gemeinschaft auf den Gebieten Informationstechnologie (ESPRIT) und Telematik-Anwendung unterstützen z.Z. gerade die mit der Seeschiffahrt verbundenen Industrien in größerem Maßstab mit FTE. Die Maritime Information Society-Initiative (MARIS) der G7-Gruppe industrialisierter Nationen ist eine wichtige Triebkraft hinter der Entwicklung von Informationstechnologie für die Seeschiffahrt. Insbesondere hat die Initiative der Gemeinschaft bei der Einrichtung neuer Forschung/Industrie-Task Forces für mehrere prioritäre Sektoren zur Einrichtung einer Task Force mit der Aufgabenstellung "Systeme der Zukunft für die Seeschiffahrt" geführt. Diese sollte sich zu einem Katalysator für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Seefahrt im Rahmen der spezifischen FTE-Programme der Gemeinschaft entwickeln. Eine Unterstützung dieses Sektors durch die Gemeinschaft ist auch durch das Berufsbildungsprogramm der Gemeinschaft (LEONARDO DA VINCI) gegeben, denn hier bestehen Möglichkeiten für die Ausbildung von Arbeitskräften für die Berufe der Seeschiffahrt; dazu kommt die ADAPT-Initiative der Gemeinschaft, die Unterstützung in Umstellungsgebieten leistet. Andere von der Kommission vorgeschlagene Aktionsgebiete sind: - Entwicklung industrieller Kooperation innerhalb der EU und mit Drittländern; - Sicherstellung des uneingeschränkten Wettbewerbs; - Modernisierung der Funktion von Behörden. Die Kommunikation ergänzt eine andere Kommmunikation auf dem Gebiet der Seeschiffahrt mit dem Titel "Der Weg zu einer neue Strategie für die Seeschiffahrt", die sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Seeschiffahrt konzentriert (siehe RCN 5811).
 
          