FTE-Kooperation mit den assoziierten Ländern Mitteleuropas
Im Juni 1995 fand eine erste gemeinsame Sitzung zwischen den Forschungsministern der Europäischen Union und Ministern der mittel- und osteuropäischen Länder statt. Seither wurden Anstrengungen zur Erhöhung der FTE-Kooperation mit diesen Ländern sowohl im Rahmen des Vierten Rahmenprogramms der Gemeinschaft für Forschung und technologische Entwicklung als auch durch INTAS, den internationalen Verband zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den Neuen Unabhängigen Staaten (NUS) der früheren Sowjetunion, unternommen. Zu den seit Juni 1995 durchgeführten Aktionen zählen: - Allgemeine Teilnahme an den Projekten des Vierten Rahmenprogramms; - Unterstützung für spezifische Projekte für wissenschaftliche und technologische Kooperation mit den Ländern Mittel- und Osteuropas und den Neuen Unabhängigen Staaten (NIS) im Kontext des Programms INCO-COPERNICUS für die Kooperation mit Drittländern und internationalen Organisationen; - Zusammenarbeit im Kontext der Informationsgesellschaft. Die Kommission hat darüber hinaus Konferenzen, Seminare und Workshops unterstützt und eine Anzahl von Studien über Möglichkeiten der Kooperation mit einzelnen Ländern durchgeführt. In allen assoziierten mitteleuropäischen Ländern wurden Informationssitzungen abgehalten, um Informationen über die möglichen Formen von Zusammenarbeit und insbesondere über den INCO-COPERNICUS-Aufruf bereitzustellen. Die 1995 durchgeführten Aktionen waren jedoch aufgrund der geringen Höhe des verfügbaren Etats (14,5 Mio. ECU für Zusammenarbeit mit mitteleuropäischen und Neuen Unabhängigen Staaten) und der Tatsache, daß die meisten der verfügbaren Mittel auf Wunsch des Rats INTAS gewidmet wurden, sehr begrenzt. Der dritte Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für das Programm INCO-COPERNICUS wurde im Oktober 1995 veröffentlicht (ABl. Nr. C 271 vom 17.10.1995 S. 25). Es ist der erste Aufruf unter dem Vierten Rahmenprogramm. Die abgedeckten Themenbereiche sind u.a.: - Gefährdete Ökosysteme; - Umweltbedrohungen; - Gesundheit; - Nichtnukleare Energie; - Fortschrittliche Kommunikation, Telematik und Sprach-Engineering; - Informatik; - Industrielle Technologie und Materialtechnik; - Messen und Prüfen; - Biotechnologie; - Agro-Nahrungsmittel; - Wirtschafts- und Sozialwissenschaft; - Mitglieder (Fellow Members) der Innovation Relay Centres der Gemeinschaft (FEMIRC). Vorläufige Ergebnisse dieses Aufrufs zeigen insgesamt fast 10.000 Anträge, von denen mehr als die Hälfte aus mittel- und osteuropäischen Ländern und Neuen Unabhängigen Staaten kamen. Diese Anträge werden in den kommenden Monaten untersucht werden, bevor die endgültige Auswahl getroffen wird. Mit Bezug auf die Informationsgesellschaft haben die Kommission und die assoziierten Länder in Mittel- und Osteuropa die folgenden vier Gremien eingerichtet, deren Vorsitz jeweils eines der teilnehmenden Länder hat, um die Möglichkeiten für Kooperation in diesem Bereich zu untersuchen: - Gremium A: Finanzierung der Infrastruktur; - Gremium B: Juristischer und institutioneller Rahmen; - Gremium C: Standardisierung und technische Vorschriften; - Gremium D: Zusammenarbeit auf dem Gebiet F&E. Alle Gremien traten im März 1996 zusammen, um einen Bericht über die spezifischen Themen zu besprechen und Empfehlungen und Schlußfolgerungen zu formulieren, die auf einer für September 1996 angesetzten allgemeinen "Forumssitzung" weiter besprochen werden sollen.