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Kommissarin Cresson ermutigt KMU zur Teilnahme an Gemeinschaftsforschung

Frau Edith Cresson, die für Forschungspolitik zuständige Europäische Kommissarin, hielt die abschließende Ansprache auf den "Ersten KMU Technologietagen", die am 30. und 31. Oktober 1996 in Brüssel stattgefunden haben. Die von der Kommission organisierten KMU Technologietage s...

Frau Edith Cresson, die für Forschungspolitik zuständige Europäische Kommissarin, hielt die abschließende Ansprache auf den "Ersten KMU Technologietagen", die am 30. und 31. Oktober 1996 in Brüssel stattgefunden haben. Die von der Kommission organisierten KMU Technologietage sollten das Bewußtsein über die Maßnahmen erhöhen, die ergriffen werden, um die KMUs zur Teilnahme an den FTE-Programmen der Gemeinschaft zu ermutigen. Kommissarin Cresson betonte, daß das Hauptziel der Gemeinschaftspolitik KMUs gegenüber die Beschaffung von Arbeitsplätzen sei. Sie sagte, daß KMUs Arbeitsplätze sowohl durch die Einstellung von Mitarbeitern schaffen könnten als auch, allgemeiner gesehen, durch die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit. Die Kommissarin stellte fest, daß neue Märkte in Bereichen wie Umwelt, Gesundheit, Nahrungsmittel und Kultur geschaffen werden und Nachfrage für eine ganze Bandbreite neuer Produkte und Dienstleistungen entsteht. Sie betonte, daß KMUs sich diese neuen Möglichkeiten zunutze machen könnten, aber nur, wenn sie starke technologische Fähigkeiten und eine internationale Dimension hätten. Es ist das Ziel der Maßnahmen, die zur Unterstützung der KMUs bei der Beteiligung an gemeinschaftlicher FTE und den Unterstützungsprogrammen für Innovation ergriffen werden, den KMUs in diesen beiden Bereichen zu helfen. Bei dem Vergleich des Unternehmensumfelds in Europa mit den USA stellte Frau Cresson fest, daß kulturelle Unterschiede bestehen, was bedeutet, daß weniger Europäer den Versuch machen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem ist das finanzielle, rechtliche und regulative Umfeld in den USA vorteilhafter für die kleinen Unternehmen, was heißt, daß eine größere Anzahl überlebt. Obwohl die öffentlichen Behörden Schwierigkeiten bei der Veränderung der Mentalitäten haben, können sie dennoch das betriebliche Umfeld der KMUs durch eine Anzahl spezifischer Maßnahmen verbessern. Wenn man berücksichtigt, daß KMUs mit kurzfristiger Sicht arbeiten, unterstrich Frau Cresson, dann müßten die Aktionen zur Verbesserung ihres Betätigungsumfelds schnelle Ergebnisse erzielen. Sie räumte jedoch ein, daß Aktionen in diesem Bereich auf der entsprechenden Ebene vorgenommen werden müßten, auf europäischer, nationaler, regionaler oder selbst auf lokaler Ebene - wobei Aktionen auf europäischer Ebene nur dort vorgenommen werden sollten, wo sie Wert hinzufügen und die Aktionen auf anderen Ebenen ergänzen würden. Frau Cresson wandte sich wieder den Aktionen der EU zugunsten der Teilnahme der KMUs an Forschungsprogrammen zu und merkte an, daß die Ergebnisse insgesamt gesehen positiv seien. Als ein Ergebnis der Einführung von Technologie-Anregungsmaßnahmen für KMUs im Rahmen des Vierten FTE-Rahmenprogramms sei die KMU-Beteiligung stark gestiegen. Etwa 3.500 KMUs haben sich im ersten Jahr des Programms an Projekten beteiligt, die gleiche Zahl, die in allen vier Jahren des vorangegangenen Rahmenprogromms teilgenommen hatte. KMUs hätten außerdem von anderen Initiativen profitiert, einschließlich Demonstrationsprojekten und Technologietransfer sowie Technologievalidierungsaktionen, die nicht spezifisch auf KMUs abzielten. Kommissarin Cresson stellte zwei wichtige Aktionen vor, die die Kommission vorbereitet. Erstens den Aktionsplan zur Innovation, der aus den Beratungen über das Grünbuch zur Innovation resultiert und sehr bald vorgestellt wird. Der Aktionsplan wird Maßnahmen zur Verbesserung des Unternehmensumfelds umfassen, eine Innovationskultur fördern und die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Forschungsinstituten und der Industrie verstärken. Alle diese werden für KMUs von größter Wichtigkeit sein. Zweitens wird die Kommission in ihren Vorschlägen für die Entwicklung des Fünften Rahmenprogramms die Erfordernisse der KMUs und die Probleme der Innovation unter Anwendung eines zweigleisigen Ansatzes berücksichtigen: eine horizontale Aktion für KMUs wird Demonstrationsprojekte fördern und den Zugang zu Risikokapital verbessern; ergänzend dazu werden Aktionen innerhalb der generischen Programme den KMUs die Möglichkeit der Kontaktaufnahme innerhalb gemeinschaftlicher Projekte mit Teilnehmern anderer Art wie Großunternehmen, Forschungszentren und Universitäten geben. Frau Cresson sagte, daß mehr unternommen werden müßte, obwohl die Aussichten für KMUs vielversprechend seien. Die spezifischen Erfordernisse der KMUs müßten besser verstanden und berücksichtigt werden. Aktionen auf europäischer Ebene sollten unter Verwendung anderer Initiativen, einschließlich des Strukturfonds, koordiniert werden. Sie räumte jedoch ein, daß Aktionen auf europäischer Ebene nicht ausreichten, um die Probleme der Innovation in KMUs zu lösen. Es seien kooperative Anstrengungen nötig, die die KMUs selbst, große Unternehmen und nationale, regionale und europäische Behörden umfassen. Abschließend betonte die Kommissarin, daß die zu erzielenden Gewinne - obwohl dies weder leicht noch schnell sein werde - die Investitionen rechtfertigten.

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