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Inhalt archiviert am 2022-11-28

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Europäische Wellenenergie-Karte

Im Rahmen des WERATLAS-Projekts (Atlas der Wellenenergie-Ressourcen) wurde jetzt die erste europäische Wellenenergie-Karte fertiggestellt. Dieses Projekt wird aus der JOULE-Komponente des gemeinschaftlichen JOULE/THERMIE-Programms auf dem Gebiet der nichtnuklearen Energie fina...

Im Rahmen des WERATLAS-Projekts (Atlas der Wellenenergie-Ressourcen) wurde jetzt die erste europäische Wellenenergie-Karte fertiggestellt. Dieses Projekt wird aus der JOULE-Komponente des gemeinschaftlichen JOULE/THERMIE-Programms auf dem Gebiet der nichtnuklearen Energie finanziert. Bei der ersten Stufe dieses Forschungsprojekts ging es um die Charakterisierung der Wellenenergie-Ressourcen in küstennahen Bezugsgebieten unter Verwendung eines numerischen Wind-Wellen-Modells für die Einschätzung der Energie. Die am Modell ermittelten Ergebnisse wurden dann mit Meßdaten an den relevanten Standorten und mit Satellitenmeßwerten verglichen. Der Vorzug der Fernbeobachtung liegt darin, daß es keine Beeinflussung durch die Witterungsverhältnisse gibt. Im zweiten Stadium der Forschungsarbeiten werden vielversprechende küstennahe Gebiete oder Küstenstreifen aufgrund der Daten aus Stufe Eins unter Verwendung von Modellen quantitativ ausgewertet. Der erhaltene Wellenenergie-Atlas wurde für fünf sich überschneidende Regionen des Gebiets 50 W bis 45 O bzw. 30 N bis 73 N ausgedruckt. Für die erste Ausgabe des Atlasses wurde 87 Modellbezugs- und Knotenpunkte im Mittelmeer und im Atlantik ausgewählt. Die so erhaltenen Daten bestehen aus Wellenhöhe, Wellenperiode und Leistungsverteilung mit zusätzliche Angaben über die Leistungsrichtung. Dazu kommen Mittelwerte für die Wellenhöhe und -leistung sowie deren Variabilität. Die Ergebnisse für die 41 im Atlantik gewählten Punkte waren besonders aufschlußreich. Die Wellenleistung an sieben Meßpunkten im Bereich der Azoren in einem Gebiet, in dem ein EU-Team zur Zeit einen Generator-Prototyp baut, lag über einen Zeitraum von einem Jahr zwischen 37 und 60 MW je Energiekilometer für einen einzigen Bezugspunkt, und das bei Spitzen von 125 MW/km im Winter und 15 MW/km im Sommer. Im Küstengebiet von Portugal wurden im Winter Mittelwerte von 80 MW/km gemessen. Vigo in Spanien erwies sich als der bei weitem vielversprechendste unter den iberischen Wellenenergie-Meßpunkten. In den Küstengebieten von Irland und Schottland wurden Winter-Mittelwerte von mehr als 150 MW/km, und vor Island 130 MW/km gemessen. Überlegt man, daß die Wellengeschwindigkeit im Bereich der Küste 30 bis 40 Stundenkilometer erreichen kann, und daß es möglich sein sollte, eine ganze Kette von Wasserturbinen in größerem Abstand voneinander anzuordnen, läßt sich unschwer erkennen, daß Wellenenergie ungeahnte Mengen Strom erzeugen könnte. Der durch WERATLAS entwickelte elektronische Atlas ist ein benutzerfreundliches Dialogsystem für PC-Betrieb. Benutzer können durch das System blättern, Fragen stellen, Daten abrufen, On-line-Raumanalysen vornehmen und eigene Modellrechnungen durchführen. Die Auslegung des Programms erfolgte durch Experten der drei Disziplin Kartographie, Wellenmodellierung und Statistik. Der Atlas ist leicht zu aktualisieren.