Recycling von Polyamiden für die Automobilindustrie
Polyamide bilden die wichtigste Gruppe der im Konstruktionswesen verwendeten Kunststoffe. Sie zeichnen sich durch besondere Eigenschaften wie z.B. Widerstandsfähigkeit, Elastizität, exzellente Beständigkeit gegenüber chemischen Wirkstoffen, gute Flammbeständigkeit und erhöhte Hochtemperaturstabilität aus. Angesichts aller dieser Vorzüge eignen sich Polyamidwerkstoffe für viele Anwendungen in der Luft- und Raumfahrttechnik, in der Automobiltechnik und in der Schwerindustrie. Ein wichtiger Aspekt dieser Werkstoffe ist, dass sie sich leicht und schnell verarbeiten lassen. Wegen dieser Eigenschaft und der genannten Vorzüge wurden im aktuellen Projekt Compounding-Technologien zum Recycling dieser Werkstoffe zur Weiterverwendung entwickelt. Prinzipiell können Polyamide aus den unterschiedlichsten Industriebetrieben wieder aufbereitet werden, doch bis jetzt beschränkt sich ihre Verwendung auf die Herstellung von Komponenten wie Lüfterflügel und Lüfterringe für die Automobilindustrie. Das Projekt lieferte einige wichtige Erkenntnisse für die kostengünstige Produktion solcher Teile. Dazu gehörten die optimale Zusammensetzung der Werkstoffe (Abfall- und Rohstoffe), die zur Verbesserung der Materialeigenschaften der hergestellten Komponenten einzuhalten ist, die Spezifikation der Eigenschaften für den Mischprozess (Compounding-Prozess) sowie Kostenabschätzungen für die Qualitäts-Verbundwerkstoffe. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Dazu zählen die Einsparung von Rohstoffressourcen und damit eine Senkung des Bedarfs an Deponiekapazität sowie Einsparungen der zugehörigen Kosten- und Energieaufwendungen. Außerdem eröffnet sie Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Produkte und damit zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Solche innovativen Techniken bei der Energie- und Rohstoffrückgewinnung dürften die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie in den nächsten Jahren stärken.