Solarenergie im Rampenlicht
Beim Verbrennen von Kohle, Öl und anderen fossilen Energieträgern gelangen Kohledioxid und andere schädliche Gase in die Atmosphäre. Diese Gase tragen zur globalen Erwärmung bei, die sich nach den Prognosen von Wissenschaftlern katastrophal auf das Leben aller Erdenbürger auswirken wird. Um hier eine Wende herbei zu führen, werden heute verschiedene alternative Energiequellen untersucht. Solarenergie ist eine davon - kostenlos und erneuerbar. Doch die Versuche zu ihrer Nutzung waren bislang sehr begrenzt. Zwar wurden in einigen Regionen kleine Anlagen erfolgreich erprobt, so z.B. auf Zypern, wo über 90% aller Wohnstätten mit solar betriebenen Warmwassergeräten ausgestattet sind. Doch großtechnischen Solarheizungsanlagen (Large Scale Solar Heatings, LSSH) war eine solche Verbreitung bislang nicht beschieden. Typische Zielgruppen für LSSH-Systeme sind große Geschäftshäuser oder Apartmentgebäude. Die größten Hindernisse, die LSSH-Anlagen im Wege stehen, sind der größere Energiebedarf und die höheren Kosten für solche Installationen, die sich aus ihrer Größe ergeben. Bislang fehlten den Befürwortern der Solarenergie geeignete Tools für den Nachweis der wirtschaftlichen Tragbarkeit ihrer Lösungen im Vergleich zu den traditionellen Energiequellen. Ein österreichisches KMU hat die Antwort: Es entwickelte im Rahmen eines von der EU finanzierten Forschungsprojekts ein intelligentes Software-Tool für den Entscheidungssupport. Das Tool berücksichtigt sowohl die technischen als auch die finanziellen Aspekte von LSSH-Lösungen. Die Entwickler der Software integrierten mehrere attraktive in ihr Endprodukt: So wird beispielsweise die Dateneingabe mit Hilfe eines einfach bedienbaren Assistenten bewerkstelligt, und technische wie wirtschaftliche Daten werden automatischen Qualitätsprüfungen unterzogen, damit gewährleistet ist, dass sie innerhalb realistischer Grenzen liegen. Der Zusammenhang zwischen den technischen Spezifikationen wie z.B. der Größe und Verteilung von Solarpanels und wirtschaftlichen Parametern wie z.B. den Materialkosten wird von zuvor exakt definierten Algorithmen optimiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden anschließend in Form eines geschäftlichen Fallstudienberichts ausgegeben. Die Software basiert auf Windows und ist voll kompatibel mit handelsüblichen Büro-PCs. Das Produkt wurde bereits in mehrerer realen Fallstudien getestet und validiert. Jetzt strebt das Unternehmen aus Österreich parallel zum Vertrieb der Software eine durchgreifende Kampagne zum Know-how-Transfer an. Das Ziel ist der eindrucksvollere Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit von LSSH-Lösungen sowie die Ankurbelung ihrer praktischen Nutzung - was nicht zuletzt die Abhängigkeit Europas von traditionellen Energiequellen verringert.