Das Aufspüren von verdecktem giftigen Abfall
Während der vergangenen Jahrzehnte hat die Zahl der durch giftige Abfälle oder sonstige Umweltkatastrophen verschmutzten Orte stark zugenommen. Fachübergreifende Verfahren müssen dringend mit eingebunden werden, vor allem um im Zuge von Beseitigungsmaßnahmen solche Orte festzustellen. Im Rahmen des HYGEIA-Projekts arbeiteten zehn Partner aus fünf verschiedenen europäischen Ländern zusammen an der Bewältigung dieser Aufgabe. Bei der Entwicklung eines kompletten Verfahrensablaufs auf der Grundlage von geophysikalischen Verfahren konnten Fortschritte erzielt werden. Weiterhin erarbeitete man Vorschläge in Bezug auf künftige Anforderungen an Hardware und Software. Eine Empfehlung auf Grundlage der Erfahrungen aus dem HYGEIA-Projekt lautet, dass zur geophysikalischen Untersuchung zwei sich ergänzende Verfahren gehören müssen. Geschwindigkeit und Auflösung müssen ausgeglichen werden. Darüber hinaus lieferte die gleichzeitige Messung zweier verschiedener Parameter einen nützlichen Informationsrücklauf. Eventuell ist der Fakt noch wichtiger, dass vor der Untersuchung eine weit reichende Ortsbewertung durchgeführt werden muss. Dabei sind die wichtigsten Aspekte mit einzubeziehen: die geologische und hydrogeologische Situation, die Erkennung von verborgenen Gegenständen und gelösten Schadstoffen sowie die Ausbreitung von Mülldeponien. Wenn diese Informationen vorliegen, können Instrumente eines Entscheidungsunterstützungssystems zur Wahl des am besten geeigneten Untersuchungsverfahrens genutzt werden. Im Verlauf des HYGEIA-Projekts wurden technische Vorgaben für neue Instrumente formuliert. Beispielsweise muss für Industriestandorte ein hoch auflösendes Positionierungssystem geschaffen werden, wenn das herkömmliche GPS nicht ausreicht. Weiterhin würden seismische Wellen verstärkt genutzt, wenn man eine tragbare Quelle zur Abgabe von P- und S-Wellen entwickelte. In Bezug auf die Software müssen die Algorithmen zur Signalverarbeitung weiterentwickelt werden, um die Erkennung von verborgenen Abfällen zu fördern. Selbst zu einer grundlegenden Verbesserung von Benutzerschnittstellen wird geraten. Diese und weitere Empfehlungen aus dem HYGEIA-Projekt tragen zur Entwicklung einer kohärenten Verfahrensweise zur Bewertung von verschmutzten Böden bei.