Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zwischen Mitgliedstaaten
Vielfalt, sei es im Bezug auf Sprache, Kultur oder Geschichte, ist eine der größten Stärken und Vermögen der Europäischen Union. Eben diese Vielfalt kann aber auch zerbrechen, wenn man versucht, die Mitgliedsstaaten unter einer einzigen politischen Richtlinie zu vereinen. Experten für Wohnungsbaupolitik vom Metropolitan Research Institute (MRI), das seinen Stammsitz in Ungarn hat, untersuchten dieses Problem eingehend während des RESTATE-Projektes. Sie wollten herausfinden, ob die besten Verfahrensweisen eines Mitgliedsstaates erfolgreich in einem anderen Mitgliedsstaat angewandt werden können. RESTATE befasste sich mit dem zunehmend schlechten Zustand der großen Wohnsiedlungen, die man nach dem Zweiten Weltkrieg überall in Europa errichtet hatte. Durch die Analyse von 29 Fallstudien in 16 verschiedenen Städten fand man am MRI heraus, dass das Wissen und die politischen Richtlinien durchaus übertragbar sind. Ein wichtiger Punkt, der für die Übertragbarkeit spricht, ist, dass sich in vielen europäischen Städten solche Wohnsiedlungen befinden, und dass diese Wohnungen ein kritisches Alter erreicht haben. Allein schon vom physikalischen Standpunkt aus sind sofortige Renovierungen notwendig, doch diese sind auch für die soziale Harmonie von großer Bedeutung. Das MRI sagt einen Wissenstransfer von den älteren zu den neuen Mitgliedstaaten in Ost- und Mitteleuropa voraus. Diese werden sich erst jetzt dieser Wohnungsbauprobleme bewusst. Derartige Wohnsiedlungen sind in diesen Ländern auch stärker verbreitet. Das während des RESTATE-Projektes erworbene Wissen wird für politische Entscheidungsträger, Wohnungsverwalter und weitere lokale Interessenvertreter von Nutzen sein.