Anstrebung eines Massenmarkts der mobilen Multimedia Kommunikation
Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung über die Themen veröffentlicht, welche die Weiterentwicklung der mobilen und drahtlosen Kommunikation in Europa betreffen. Sie will einen Überblick über die Entwicklungen veröffentlichen, die seit dem Grünbuch 1994 über mobile und persönliche Kommunikation stattgefunden haben. In diesem Überblick soll die künftige Zielsetzung der mobilen und drahtlosen Kommunikation untersucht werden. Diese Untersuchung reflektiert den Erfolg von GSM und verwandten digitalen Kommunikationsdiensten innerhalb der EG und weltweit, den zunehmenden Gebrauch von mobiler Kommunikation für den Anschluß von Computern und Zugang zum Internet, die Entwicklung satellitengestützter persönlicher Kommunikationssysteme (PCS), die beträchtlichen ordnungspolitischen Fortschritte, die hinsichtlich einer vollen Erschließung des Wettbewerbs um die Telekommunikationsmärkte in den meisten Mitgliedstaaten ab 1. Januar 1998 gemacht worden sind sowie den erfolgreichen Abschluß eines WTO-Abkommens über grundlegende Telekommunikation. Auf der Basis dieser jüngsten Entwicklungen entwickelt die Kommunikationsindustrie eine strategische Vision der nächsten Generation digitaler mobiler Systeme, die in Europa als Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) bezeichnet werden. Es müssen die Einzelheiten künftiger Dienstleistungskonzepte sowie der künftigen Erfordernisse von Verbrauchern besprochen werden, um einen einheitlichen Ansatz in Bezug auf Vorschriften, Frequenzen und Normen auf europäischer und einzelstaatlicher Ebene auszuarbeiten. Der erwartete starke Marktzuwachs in diesem Sektor bietet beachtliche Absatz- und Exportchancen und wird wahrscheinlich starke Auswirkungen auf die gesamte ökonomische Leistung sowie die Gesellschaft in Europa haben. Das politische Interesse an der Entwicklung der drahtlosen Informationsgesellschaft' ist daher von erheblicher Bedeutung. In der Mitteilung wird zur Beantwortung einer Reihe wichtiger Fragen aufgefordert: - Ist es jetzt an der Zeit, eine Strategie für die Einführung von UMTS zu entwickeln oder wäre es voreilig, schon jetzt Vorschriften festzulegen? - Besteht in Europa Konsens über das Konzept UMTS bzw. das Konzept der dritten Generation mobiler Kommunikation? Ist mit einer einzigen neuen Technologie zu rechnen oder mit einer Reihe von untereinander kompatiblen Lösungen, die sich auf verschiedene Technologien stützen? - Welche Rollen kommen dem Privatsektor einerseits und den öffentlichen Behörden amderseits beim Übergang auf UMTS zu? - Wie kann sich UMTS auf die Wettbewerbsfähigkeit von Europas Industrie auswirken? - Auf welche Weise kann sichergestellt werden, daß die breiter gestreuten sozialen und gesellschaftlichen Interessen bei der Entwicklung der drahtlosen Informationsgesellschaft' gewahrt bleiben? Die Kommission beabsichtigt, auf der Basis der Reaktionen auf die Mitteilung, ggf. Maßnahmen zur Entwicklung einer Gemeinschaftspolitik über mobile Kommunikationstechnologien vorzuschlagen.