Das Altern und die Technologie - der neueste Stand des Wissens
Das Institute for Prospective Technological Studies (IPTS), das zur Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission gehört, hat eine Studie über die Thematik der Alterung der europäischen Bevölkerungen und Technologie veröffentlicht. Die Studie war vom Ausschuß für Forschung, technologische Entwicklung und Energie des Europäischen Parlaments angefordert worden und wurde vom VTT, dem finnischen Mitglied des Netzwerks Europäischer Wissenschaftlich-technischer Observatorien (ESTO), durchgeführt. Die Studie beginnt mit der Hervorhebung demographischer Trends in Europa, die darauf hinweisen, daß Europas Bevölkerung insgesamt altert. Diese Entwicklung ist auf eine Kombination zurückgehender Geburtsraten und größerer Langlebigkeit zurückzuführen. Diese alternde Bevölkerung benötigt technologische Lösungen zur Reaktion auf altersbedingte Probleme und den hinzukommenden Mangel an im arbeitsfähigen Alter stehendem Pflegepersonal. Die Studie legt nahe, daß Europa diese Herausforderung als Chance wahrnehmen solle, da der Markt für technologische Lösungen der Probleme des Alterns weltweit sei. Der Bericht betont, daß diese technologischen Lösungen auf die Erfordernisse der Benutzer reagieren müssen statt sie herbeizuführen. In Anbetracht der breitgefächerten Vielfalt von Benutzern und Absatzmärkten, wie z. B. Einzelpersonen und Organisationen, die freiwillige Hilfe geben sowie öffentliche und private Organisationen, gestaltet sich die Schaffung der sozialen Strukturen, die zur erfolgreichen Einführung neuer Produkte erforderlich sind, außerordentlich komplex. Der Bericht legt nahe, daß die Verantwortung für die Entwicklung der Infrastruktur für diese Produkte bei der Gesellschaft liege. Darüber hinaus werde es im Wesentlichen von den Sozial- und Gesundheitspolitiken sowie dem Niveau der Finanzierung aus der öffentlichen Hand abhängen, ob die Industrie zur Entwicklung neuer Produkte durch die Industrie angespornt wird. Dem Bericht nach muß sich auch die Macht des Verbrauchers auf den Absatzmarkt auswirken. Das Altern und die Technologie seien in alle Programme innerhalb des Fünften Rahmenprogramms einzubinden, während hinsichtlich der folgenden Themen spezifische Maßnahmen zu treffen seien: - verstärkte Koordination des Arbeitsaufwands sowie der Verbreitung von Informationen; - Umsetzung von Pilotprojekten zur Demonstration, Validierung und Auswertung von Produkten in realen Situationen; - Mobilisierung anderer Fonds aus regionalen und anderen europäischen Quellen; - Investition in die Erweiterung der Kenntnisse bezüglich sozialer Aspekte sowie in Bildung und Bewußtseinshebung.