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Using genetics to improve the quality and safety of sheep products

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Genetik zur Melkbarkeit von Schafen

Obwohl in Europa ein reichliches Angebot an Schafsmilch besteht, bleibt die diesbezügliche Milchwirtschaft bis jetzt weitgehend unentwickelt. Eine Untersuchung über die Genetik der Milchproduktion bei einer Schafherde in Sardinien könnte diese Situation verändern.

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Schafsmilch kann zweifelsohne als Nahrungsmittel verwendet werden. Sie wird vom Verdauungssystem des Menschen besser vertragen und schmeckt nicht so streng wie Ziegenmilch. Ferner kommt ihr Geschmack Kindern mehr entgegen. Mit dem reichlich verfügbaren Angebot sehen wir uns momentan nur dem Anfang der Nutzung gegenüber. Mögliche Erzeugnisse schließen pulverförmige Produkte, Käse (französischer Roquefort und traditioneller griechischer Feta sind hierbei zwei gute Beispiele) und ähnliche Proteinergänzungsmittel mit ein. Das treffend bezeichnete europäische Projekt GENESHEEPSAFETY führte Forschungen zur Sicherheit und Qualität von Schafprodukten aus. Um diese Ziele zu erreichen, lag der Schwerpunkt hierbei auf der Verwendung von Zuchtprogrammen. Auf der Suche nach einem hohen Milchertrag bemühte sich die Forschungsgruppe am Istituto Zootecnico e Caseario per la Sardegna aus Italien Quantitativ Trait Loci (QTL) zu identifizieren, die an zwei Merkmalen beteiligt sind. Hierbei handelte es sich um die Morphologie des Euters und den Milchertrag beim maschinellen Melken. Um die Morphologie des Euters zu untersuchen, wurden grundlegende Eutermerkmale, wie zum Beispiel die Lage der Zitze, auf einer linearen Skala evaluiert. Auch Digitalfotografie wurde zur Durchführung objektiver Messungen verwendet. Für den Milchertrag wurde ein Messgerät auf der Melkmaschine angebracht, um den Milchdurchfluss zu messen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Moment des maximalen Milchflusses (MMF) und die Latenzzeit (LZ) die zweckmäßigsten Faktoren zum Messen der Melkgeschwindigkeit darstellen. Der QTL-Nachweis wurde mit einer Software für die QTL-Kartierung unter Verwendung der über drei Jahren gesammelten Daten, die unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen angepasst wurden, durchgeführt. Vor allem wendete die Forschungsgruppe einen neuen Ansatz für die Untersuchung korrelierter Merkmale an. Für die Morphologie des Euters wurden insgesamt mehr als 50 wichtige Stellen im Genom des Schafs nachgewiesen. Die Bedeutung verschiedener Merkmale für die Melkbarkeit wurde berücksichtigt. Um die ganze verfügbare Milch zu abzumelken, ist zum Beispiel die Höhe der Euterzysterne oder die Höhe des Reservoirs, in dem die Milch gelagert wird, wesentlich. Diese Ergebnisse stellen den ersten Schritt in der Genanalyse hinsichtlich der Melkbarkeit von Milchschafen dar. Die Entwicklung von Zuchtprogrammen auf Basis dieser Forschungsarbeiten könnte bei der Reduzierung chemischer Zusätze gegen Bakterien, die Mastitis verursachen, behilflich sein. Dies stellt einen wichtigen Beitrag für eine verbesserte Gesundheit der Schafe und die Qualität ihrer Produkte dar.

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