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Inhalt archiviert am 2024-05-15

A rational approach for reduction of motion sickness & improvement of passenger comfort & safety in sea transportation

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Gewährleistung von Sicherheit und Passagierkomfort

Bei der Entwicklung und Konstruktion moderner Schiffe sind ständige Verbesserungen erforderlich, um die hohen Anforderungen des internationalen Marktes zu erfüllen. Die verfügbaren Techniken für Modellierung und Bewertung werden weiterentwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Passagierschiffindustrie sicherzustellen.

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Im Zuge der Expansion der Passagierschiffindustrie, um unterschiedliche Transportanforderungen zu erfüllen, gewinnt der Passagierkomfort kurzfristig an Bedeutung für den Betriebsertrag. Noch wichtiger ist, dass Marktanteile langfristig von der Akzeptanz dieses Transportmittels durch die Passagiere im Vergleich zu Alternativen wie Luft-, Straßen und Schienenverkehr abhängen. Passagiere wägen Vor- und Nachteile immer gezielter ab und achten dabei nicht nur auf Preis und Zweckmäßigkeit sondern auch auf den Komfort. Zu bedenkende Faktoren sind unter anderem Schiffsbewegung und Umgebungsbedingungen wie starke Vibrationen und Lärm. Im Rahmen des als Teil des fünften Forschungsrahmenprogrammes geförderten COMPASS-Projekts wurde der Versuch unternommen, Passagierkomfort rational zu definieren und zu quantifizieren. Auf 33 Reisen wurden die Meinungen der Passagiere auf vier Schiffen gesammelt, zwei herkömmlichen Einrumpf-Kreuzfahrtschiffen und zwei schnellen Katamaranfähren. Da anzunehmen ist, dass Komfort von sozialen, physischen sowie situationsbedingten Faktoren abhängt, wurde der Komfort auf Grundlage der subjektiven Antworten in den 3150 ausgefüllten Fragebogen bewertet. Seekrankheit hat sich als der wichtigste und offensichtlichste Faktor für das Unbehagen von Passagieren auf Schiffen erwiesen. Weiterhin wurden 28 Personen in einer Reihe von Versuchen mit einem Schiffsbewegungssimulator einer niederfrequenten Schwank- und Schlingerbewegung ausgesetzt, um Komfort als eine Funktion des Ausmaßes der Bewegung zu bewerten. Die Auswirkungen der Schiffsbewegung auf physische und kognitive Aufgaben der Passagiere wurden mithilfe objektiver Leistungsmessungen bewertet. Diese wurden mit den subjektiven Bewertungen der Passagiere auf bestimmte Fragen direkt nach jeder Aufgabe und jedem Durchlauf kombiniert. Bei allen Aktivitäten schien sich die erforderliche Anstrengung bei den Passagieren mit steigender Bewegungsamplitude zu erhöhen, auch wenn die Leistung der Passagiere kaum beeinträchtigt war. Andererseits haben die Versuche gezeigt, dass physische Aufgaben wie Schreiben, Gehen, Essen oder Trinken deutlich beeinträchtigt werden. Die Rahmenbedingungen der Bewertungsverfahren basieren auf bestehendem Wissen und Methologien für die Bewertung von Komfortmerkmalen. Die ermittelten und quantifizierten Faktoren für den Passagierkomfort unterstützen Schiffskonstrukteure und -betreiber dabei, die Attraktivität moderner Schiffe zu steigern und die hohen Marktanforderungen zu erfüllen.

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