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Inhalt archiviert am 2024-05-23

Corrosion of lead and lead-tin alloys of organ pipes in europe

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Nicht mehr nur ein Wunschtraum - Reinigungsstrategien für Pfeifenorgeln

Aus Blei hergestellte Orgelpfeifen werden im Laufe der Zeit unvermeidlich von Korrosion betroffen. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit wurde eine neue Methode zur Reinigung dieser Pfeifen dargestellt, bei der die Pfeifen nicht beschädigt werden. Dies ist Teil der Entwicklung einer Strategie zur Konservierung von Kulturerbe, die von der EU unterstützt wird.

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Pfeifenorgeln gehören zu den ältesten Instrumenten, die immer noch in der europäischen und der klassischen Musik verwendet werden. Sie sind oftmals reichlich verziert. Einige, zum Beispiel Orgelpfeifen aus der Zeit des Barocks, weisen auf dem Orgelgehäuse kunstvoll geschnitzte Ornamente und Engel auf. Sie werden verwendet, um kirchliche wie auch weltliche Musik zu spielen. Die Geschichte dieser Instrumente reicht zurück bis ins antike Griechenland. Damals wurde der benötigte Wind für die Orgeln noch durch Wasserdruck erzeugt. Die Orgelpfeifen, gebaut für Kirchen und Konzerthallen, sind ein integraler Bestandteil des europäischen Musik- und Kulturerbes. Viele Orgelpfeifen wurden aus Blei- und Blei-Zinn-Legierungen hergestellt. Im Laufe der Zeit korridierten diese aufgrund des Klimas im Innenraum. Aufgrund der empfindlichen Natur dieser Instrumente gibt es keine effizienten Methoden oder Produkte, um diese Pfeifen zu reinigen. Ziel des von der EU finanzierten COLLAPSE-Projekts war die Entwicklung neuer Methoden zur Reinigung und zur Schadensvermeidung. Zusätzlich sollten Richtlinien für eine europäische Strategie zur Konservierung vorgestellt werden. Als Teil dieses Projekts entwickelten Wissenschaftler aus Schweden eine neue und effiziente Methode zur Reinigung von korrodierten Orgelpfeifen. Die Ergebnisse hierzu wurden gerade vorgestellt. Die Wissenschaftler erklären, dass die Reinigung von korrodierten Pfeifen durchgeführt wird, um durch Entfernung von Salzen auf der Oberfläche die Korrosionsrate zu verringern. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, die Reinigung so durchzuführen, ohne die unlöslichen Korrosionsprodukte wie Bleiweiß zu entfernen. Die Forschungsarbeit der Wissenschaftler bereitete den Weg für die Verwendung des Verfahrens des Auslaugens der korrodierten Pfeifen vom Pfeifenfuß an. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, bei dem feste Substanzen durch Wasser herausgelöst werden. Um diesen Prozess erfolgreich durchführen zu können, müssen alle löslichen Stoffe durch das Lösungsmittel aufgelöst werden, ohne dass sich dabei das Trägermaterial auflöst. Von den Wissenschaftlern wurde vorgeschlagen, dass eine Ultraschallanregung verwendet werden soll, um die Zeit für das Auslaugen zu verringern. Die passende Zeitdauer für das Auslaugen hängt von der Form des Pfeifenfußes und dem Umfang des Korrosionsschadens ab. Aus den Ergebnissen wird zudem deutlich, dass es nicht empfehlenswert ist, die korrodierten Pfeifen mit Wasser zu reinigen, wenn die Umgebung immer noch korrosiven Charakter aufweist.

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