Kontrolle antibiotischer Resistenzen bei Kindern
Antibiotikaresistenzen bzw. die Fähigkeit von Mikroorganismen, sich der Wirkung antibiotisch aktiver Substanzen entgegenzustellen, schaffen zunehmend Anlass zur Sorge um die Gesundheit, besonders in Ländern mit niedrigem Einkommen. Die wahllose Gabe von Antimikrobiotika, die aktiv gegen Pilze und Bakterien wirken, gilt als eine der Ursachen für dieses Problem der öffentlichen Gesundheit. In diesem Zusammenhang untersuchte das ANTRES-Projekt die Verwendung antimikrobieller Substanzen und die Resistenzen bei gesunden Kindern im Alter von 6-72 Monaten im urbanen und ländlichen Raum in Bolivien und Peru. Die Analyse umfasste 3.174 Haushaltsbefragungen. Auf Fragebögen wurden Daten zur Verwendung von Antibiotika bei Kindern und im familiären Umfeld sowie auf kommunaler Ebene erfasst. Außerdem wurden Gruppendiskussionen für Gesundheitspersonal und -dienstleister organisiert, bei denen die antibiotische Therapie bei Kindern im Mittelpunkt stand. Die Ergebnisse zeigten, dass traditionelle Medizin die am meisten bevorzugte Therapie war und dass Antibiotika eher über Gesundheitseinrichtungen bezogen wurden anstatt im Rahmen von Selbstmedikation. Pharmazeutika wurden hauptsächlich bei Symptomen für Lungenentzündung eingesetzt anstatt bei Erkältungskrankheiten. Die Verschreibung von Antimikrobiotika durch Ärzte erfolgte im Hinblick auf Antibiotika, die außerhalb der Regelungen der integrierten kinderärztlichen Versorgung lagen, relativ wahllos. Diese Erkenntnisse könnten für die weitere Bewertung antibiotischer Resistenzen und deren Auswirkungen nützlich sein.