Schleimhautimmunisierung durch DNA-Vakzinierung bei infizierten Schafen
Mucosale Immunisierung bedeutet, dass der Impfstoff dem Körper über die Schleimhäute verabreicht wird. Schleimhäute kleiden das Innere von Hohlorganen und Passagen wie Gastrointestinal-, Respirations- und Urogenitaltrakt aus und sind auch in Mittelohr und Auge zu finden. Bei einer oral verabreichten Vakzinierung beispielsweise wird die gastrointestinale Schleimhaut immunisiert. Wissenschaftler des MVAC-Projekts bewerteten die mucosale DNA-Vakzinierung bei Schafen, die mit dem Maedi-Visna-Virus (MVV) infiziert waren. Das Virus verursacht u.a. Enzephalitis und chronische Pneumonie. Sie stellten fest, dass sich nach der Plasmid-DNA-Immunsierung die Antikörperproduktion erhöht hatte. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass die kommerzielle Impfung mit dem modifizierten Vacciniavirus Ankara (MVA) eine Antikörperstimulation bewirkte. Zwar konnten bei den meisten Tieren nach Kontakt mit MMV Antikörper im Blutserum nachgewiesen werden, die Antikörperkonzentration der immunisierten Tiere unterschied sich jedoch nicht signifikant von der der Kontrollgruppen. Hingegen bewirkte eine Immunisierung mit dem gag-Antigen im Vergleich zur Kontrollgruppe sieben Wochen nach der DNA-Vakzinierung eine erhöhte IFNg-Produktion (Interferon Gamma) durch T-Zellen. Vor und nach der Schleimhautimmunisierung war die zytotoxische Aktivität der T-Zellen außerordentlich niedrig.