Spezielle Spulen revolutionieren die drahtlose Energieübertragung
Ziel des MICRON-Projekts war die Entwicklung und Anwendung eines Roboterschwarms, deren einzelne Mitglieder in der Lage sind, Aufgaben im Mikro- und sogar im Nanobereich auszuführen. In Anbetracht ihrer geringen Größe war eine drahtlose Energieversorgung die einzige Möglichkeit, diesen Robotern die erforderliche Energie zuzuführen. Mit dieser Aufgabe wurden die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT) in Deutschland betraut. Schnell war deutlich, dass herkömmliche Methoden der induktiven Energieübertragung den Größenanforderungen im Rahmen des MICRON-Projekts nicht gerecht wurden. Dies führte zur Verwendung eines innovativen Ansatzes, bei dem zwei Spulen parallel geschaltet werden. Der Erfolg dieser Methode der parallelen Spulen liegt darin, dass die Energie liefernde Arbeitsfläche (Power Floor) in der Lage ist, die erforderlichen 330 Milliwatt an die spezielle Empfängereinheit im Roboter zu übertragen, ohne dass es zu einer Überhitzung kommt. Ein weiterer Vorteil dieser einzigartigen Kombination induktiver Spulen war, dass die Intensität des elektromagnetischen Feldes mit zunehmendem Abstand zur Energie liefernden Arbeitsfläche stark abnahm. Hierdurch war sichergestellt, dass keine Probleme bezüglich Interferenzen mit in der Nähe befindlichen elektrischen Geräten auftraten. Im Anschluss an erfolgreiche Versuchsreihen meldete das IBMT Patentschutz für die Methode der parallelen Spulen an. Durch die Veröffentlichung der Ergebnisse im Rahmen relevanter Konferenzen und in Fachzeitschriften wurden die hier gewonnenen Erkenntnisse weitergegeben. Es sollte angemerkt werden, dass das System zur drahtlosen Energieversorgung neben der Energieversorgung der MICRON-Roboter auch für eine Reihe von medizinischen und industriellen Anwendungen geeignet ist.