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Data Integration System for Eutrophication Assessment in Coastal Waters

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Satellitenüberwachte Wasserqualität von Küstengewässern

Um eine Gefährdung der höchst ertragreichen Küstengewässer Europas zu vermeiden, will eine EU-Initiative nun mittels Satellitentechnologie das empfindliche Ökosystem schützen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Küstengewässer sind sehr dynamische Ökosysteme, geprägt von Meeresströmungen, Zufluss von Süßwasser und damit verbundenen Nährstoffeinträgen vom Festland. Mit dem hohen Nährstoffeintrag besteht auch die Gefahr der Eutrophierung und des unkontrollierten Algenwachstums (Algenblüte), was zum Absinken des Sauerstoffgehalts im Wasser führen kann. Die Eutrophierung und deren Auswirkung auf die Meerwasserqualität werden von Europas nationalen Umweltschutzorganisationen, lokalen Behörden und Anwohnern mit wachsender Besorgnis betrachtet. Das Projekt INSEA entwickelte Methoden als Basis für zuverlässige ökologische Modelle des biogeochemischen Kohlen- und Nährstoffkreislaufs in Küstenökosystemen, wobei Satellitenfernerkundungsdaten und In-situ-Messungen zusammengeführt werden. Da Küstengewässer starken räumlichen und zeitlichen Veränderungen unterliegen, ist ihre Überwachung immer ein wenig problematisch. Als sinnvoll, insbesondere in Ermangelung lokaler Daten, erwies sich daher eine ferngesteuerte Satellitenüberwachung solcher Gebiete. Für die Satellitenüberwachung entwickelte INSEA Methoden zur Verbesserung der Genauigkeit altimetrischer Daten, aus denen die Höhe des Satelliten ermittelt wird. Aus Beobachtungen der Meerwasserfarbe konnten Rückschlüsse auf die Präsenz des photosynthetischen Algenpigments Chlorophyll-A gezogen werden. Der Software X-Track, einem standardmäßigen Tracking-Programm, wurden neue Algorithmen und geographische Korrekturterme hinzugefügt, die u.a. Gezeitenbewegungen berücksichtigen. Um die Zuverlässigkeit der Modelle zu erhöhen, wurden globale durch neu entwickelte regionale Modelle ersetzt. Mit den X-Track-Daten wurden die Modelle validiert oder in diese integriert. Durch die Verbesserung der Rechenleistung und von IT-Programmen ist es nun möglich, die wertvollen neuen Daten wichtigen Entscheidungsträgern und anderen Nutzern zur Weiterverwendung zur Verfügung zu stellen. Die Modelle des INSEA-Konsortiums können Küstenmanagementinitiativen unterstützen und zum Schutz dieser kostbaren Ökosysteme beitragen.

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