Bürger in den politischen Prozess einbeziehen
Bürger allein davon zu überzeugen, sich an ihrem nationalen politischen Prozess zu beteiligen ist bereits eine große Herausforderung; noch viel schwieriger ist dies im europäischen Rahmen. Dennoch werden zahlreiche wichtige Entscheidungen, die alle Mitgliedstaaten betreffen, darunter die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels, auf europäischer Ebene entschieden. Falls die Ergebnisse als glaubwürdig erachtet werden sollen, ist es entscheidend, dass die Bürger sich beteiligen. Das Projekt EUROPOLIS (A deliberative polity-making project) erhielt Gelder, um zu untersuchen, ob besser informierte Bürger sich eher beteiligen. In diesem Zusammenhang wurde in Brüssel eine mehrsprachige Veranstaltung organisiert. Etwa 400 Bürger aus allen 27 Mitgliedstaaten nahmen teil. Die Partner nutzen das Konzept des Deliberationsforums, um die Auswirkung der Information von Teilnehmern zu Schlüsselthemen hervorzurufen. Es wurden die hochbrisanten Themen Klimawandel und Immigration ausgewählt. Vor und nach der Veranstaltung sowie auch nach den späteren Wahlen zum Europäischen Parlament wurden Fragebögen verteilt. Die Fragebögen wurden auch von Personen ausgefüllt, die nicht an der Veranstaltung teilgenommen hatten. Analysen und Vergleiche der Ergebnisse mit dieser Kontrollgruppe sollen Einblicke dazu bieten, ob bessere Information die Wahlbeteiligung fördern und Hindernisse wie Misstrauen überwinden kann. Man hofft, dass die Förderung eines offenen Dialogs zwischen Bürgern verschiedener Mitgliedstaaten dabei helfen wird, stärkere grenzübergreifende Bindungen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu Europa anstatt zu einer bestimmten Nation zu schaffen.
Schlüsselbegriffe
Bürger, politischer Prozess, Klimawandel, Gemeinwesen, Immigration
