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Wireless Infrastructure over Satellite for Emergency Communications

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Im Katastrophenfall optimal reagieren

Hat man es mit Notfallsituationen zu tun, so entscheidet der Faktor Zeit über alles. Die effektive Koordinierung zwischen den Rettern und die Kommunikation mit den Opfern kann Zeit sparen und logischerweise Leben retten.

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In Situationen, in denen bodengestützte Alternativen nicht mehr verfügbar sind, z.B. nach einer Naturkatastrophe oder einem industriellen Störfall, bieten sich Satellitensysteme zum raschen Einsatz als Telekommunikationsinfrastruktur an. Jedoch sind Satellitentelefone und andere umständlich zu handhabende schwere Geräte nicht immer für diese Situationen geeignet. Im Ergebnis dieser Überlegungen wurde 2006 ein EU-finanzierter Vorschlag ins Leben gerufen, um speziell für Notfallbedingungen konzipierte, schnell einsetzbare, leichte Kommunikationsinfrastrukturen zu untersuchen, zu entwickeln und zu validieren. Ziel des Wisecom-Projekts ("Wireless infrastructure over satellite for emergency communications") war die genaue Bestimmung der Referenzarchitektur einer Lösung für Notfalltelekommunikation, welche die Bezeichnung Wisecom-System erhalten sollte. Das Projekt wurde in zwei Hauptphasen aufgeteilt. Die erste Phase beschäftigte sich mit Analyse und Entwurf der Referenzarchitektur des Wisecom-Systems. Phase zwei hatte die Entwicklung und Erprobung dieses Systems sowie die Validierung der wichtigsten Funktionen zum Schwerpunkt. Während der ersten Phase setzte sich das Team mit Fragen zu den verschiedensten Themen auseinander, vom klassischen Management von Katastrophensituationen bis hin zur Lizenzierung und Rechtsangelegenheiten für Notfalltelekommunikation. Diese Recherche bestärkte die Notwendigkeit eines leichten, robusten und einfach einsetzbaren Telekommunikationssystems, das die Aufgabe der schnellen Wiederherstellung lokaler Übertragungsmöglichkeiten mit den gebräuchlichsten drahtlosen Kommunikationsstandards hat. Ein derartiges System würde es betroffenen, unter Stress stehenden Opfern sowie hochbeanspruchten Angehörigen der Rettungsmannschaften ermöglichen, die eigenen, vertrauten, persönlichen Telekommunikationsgeräte zu benutzen, um auf bereitgestellte Telekommunikationsdienste zuzugreifen. Die Untersuchungsphase identifizierte den WAT-Zugang (Wisecom access terminal) als das entscheidende Mittel für eine Notfalltelekommunikation. Da dieses Gerät direkt an den Ort der Katastrophe mitgenommen werden soll, musste es so leicht und klein wie ein Koffer sein. Außerdem musste es sich als widerstandfähig gegenüber Erschütterungen, Wasser, Feuchtigkeit, Staub und Hitze erweisen. Auch die Einbeziehung von Satelliten mit terrestrischen Technologien musste berücksichtigt werden. Das Wisecom-Projekt erarbeitete eine Lösung, die leicht an künftige Technologien angepasst werden kann und den komplexen Wechselwirkungen zwischen Rettungsteams und verschiedenen Dienstleistern gewachsen ist. Tests und Validierung folgten. Das Projekt konnte mittels leichter und schnell einsetzbarer Satellitensysteme, die speziell zu Kommunikationszwecken für die öffentliche Sicherheit konzipiert wurden, verschiedene terrestrische Mobilfunknetze erfolgreich integrieren. Die gezielte Infrastruktur, die bidirektionale Kommunikation für Sprache und Daten abdecken muss, ist skalierbar und arbeitet für eine begrenzte Nutzergruppe ebenso wie für eine größere Gruppe. Entscheidend für die Praxis: Eine Person kann das Gerät ohne Weiteres tragen. Wisecom steht für die Rettung von Leben. Eine erleichterte effektive Kommunikation zu und unter den Bürgern sowie schnell einsetzbare Notfalltelekommunikationssysteme leisten hier genau das Erwartete.

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