Europas Sicherheits- und Verteidigungsforschung geht neue Wege
Da sie mit zahlreichen gemeinsamen Bedrohungen von außen konfrontiert wurden, sind die Mitgliedsstaaten bezüglich Sicherheit und Verteidigung seit den Anfangsjahren dieses Jahrtausends zunehmend auf einen gemeinsamen Kurs gegangen. Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) trachtet danach, Europa zu einem glaubwürdigen und zuverlässigen Akteur zu machen, wenn es um die Gewährleistung der globalen Sicherheit geht. Intern hat die Union eine Reihe von Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung ergriffen, durch die die Bürger vor terroristischer Gewalt geschützt werden sollen. Damit zu diesen Maßnahmen auch das nötige Wissen hinzukommt, sind Sicherheit und Verteidigung als Forschungsthemen in das Siebte Rahmenprogramm (FP7) aufgenommen worden. Da diese Schwerpunktsetzung sehr neu ist, konnte die entsprechende Forschung noch nicht vollständig in den EFR integriert werden. Finanziert durch die EU, hatte das Projekt "The future impact of security and defence policies on the European Research Area" (SANDERA) zum Ziel, Wege aufzuzeigen, um den sicherheitsbezogenen EFR aufzubauen und zu entwickeln. Im Rahmen von SANDERA ist es gelungen, durch Sekundärforschung und Befragung Dutzender Akteure, die Treiber des Wandels in der Beziehung zwischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und EFR zu identifizieren. Außerdem wurde ein Modell der komplexen Wechselbeziehung zwischen dem EFR und der Forschung und Entwicklung (FuE) auf dem Gebiet der Sicherheit und Verteidigung erstellt, das zeigt, wie die Politik die Forschung beeinflusst und umgekehrt. Die zukunftsweisende Forschung, die im Rahmen von SANDERA geleistet wurde, wird sowohl für die Politik gestaltende als auch für die forschende Gemeinschaft von großem Wert sein, wenn es um die Formulierung angemessener Sicherheits- und Verteidigungsstrategien geht. Außerdem wird sie dazu beitragen, die Schwerpunkte für das in Kürze anlaufende Programm Horizon 2020, das auf FP7 folgt, zu identifizieren.