Dynamiken der Diaspora am Horn von Afrika
Das Horn von Afrika mit den Ländern Somalia, Äthiopien, Eritrea und Dschibuti ist aktuell wieder in den Schlagzeilen. Seit 1991, als die somalische Regierung in einen Bürgerkrieg gestürzt wurde, wird diese Region von politischen Unruhen geplagt. Zusätzlich wird der Konflikt am Horn durch Armut, Krankheit, Dürre und Hungersnot angeheizt. Da ein großer Teil von Somalia für humanitäre Hilfe nicht zugänglich ist, reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab - allein nach Europa sind über zwei Millionen Menschen geflohen. Vor diesem Hintergrund hat das EU-finanzierte Projekt Diaspeace ("Diasporas for peace: patterns, trends and potential of long-distance diaspora involvement in conflict settings. Case studies from the horn of Africa") mithilfe von Fallstudien zum Horn von Afrika die Rolle, die die Diaspora sowohl für Konflikte als auch für den Frieden in der Heimat spielt, untersucht. Das dreijährige Projekt soll Informationen sammeln, die auf Beweisen beruhen und in einem direkten politischen Zusammenhang stehen, und nutzt dafür einen Ansatz mit mehreren Ebenen. Genauer gesagt wurden Lücken in der Forschung aufgezeigt, bevor eine vergleichende empirische Beurteilung und Feldforschungen in sieben europäischen und zwei afrikanischen Ländern durchgeführt wurden. Die Interaktion zwischen den Gemeinschaften der Diaspora war positiv und eine interaktive Onlinedatenbank unterstützte Maßnahmen zur Friedensbildung und zum Konfliktabbau. In den Niederlanden wurde 2009 mit Kooperationsseminaren begonnen. Sie stellen zusammen mit wissenschaftlichen Publikationen und Aktivitäten zur lokalen Entwicklung wichtige Schritte in Richtung eines besseren Verständnisses der Dynamik der Diaspora in einer globalisierten Welt dar.
