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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Diversification for Tobacco Growing Regions in the Southern European Union

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"Das Rauchen bitte einstellen!"

Die EU verstärkt ihre Anstrengungen, um die Diversifizierung des Tabakanbaus voranzutreiben und realisierbare Alternativen zu finden, was die Einkommen der Menschen angeht. Die Bemühungen drehen sich um die Tabakbauern - vor allem in Südeuropa. Sie sollen in verschiedene neue Märkte einsteigen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Auch in der letzten Bastion der Starkraucher innerhalb der EU, d. h. in Südeuropa, werden langsam aber sicher die Glimmstängel ausgedrückt. Es müssen alternative Lösungen für die Tabakproduzenten gefunden, der Tabakanbau muss umgestellt werden. Das EU-finanzierte Projekt "Diversification for tobacco growing regions in the Southern European Union" (Divtob) untersuchte nachhaltige Anbaualternativen für Tabakbauern. Man widmete sich der Frage des zukünftigen Lebensunterhalts der Tabakbetriebe sowie derjenigen, die dort arbeiten. Das Projekt nahm sich intensiv der Branche an; man untersuchte Arbeitszeit und Einkommen, um nachhaltige Alternativen für die verschiedenen Regionen in Südeuropa, hauptsächlich in Griechenland, Spanien, Italien und Portugal, zu ermitteln. Man arbeitete an der Minderung der sozioökonomischen Auswirkungen der geplanten Reformen auf die Bauernfamilien und schlug viele Alternativen vor. Dazu gehörten der Anbau von Duft- und Heilpflanzen, die Errichtung von Energieanlagen, der Anbau von Energiepflanzen, Agrotourismus, Hydrokulturen, Gartenbauwirtschaft mit Obstanbau, Tierhaltung und der Anbau neuer Kulturpflanzen wie Stevia oder Granatapfel. Auch die Fortsetzung des Tabakanbaus in Regionen, die besonders gute Qualität für den Markt liefern, wurde berücksichtigt. Die Kombination von ökologischem oder konventionellem Gemüseanbau mit dem Anbau von Stevia scheint eines der produktivsten Konzepte zu sein. Divtob empfahl überdies eine sektorengebundene Analyse je nach Land, um Ungleichgewichte bei den neuen landwirtschaftlichen Tätigkeiten zu vermeiden. Stellen zum Beispiel zu viele landwirtschaftliche Betriebe auf körnerfressende Tierbestände um, gibt es zu viele Unternehmen sich gleichenden Erzeugnissen, was sich negativ auf Angebot und Nachfrage auswirken kann. Das Projektteam umriss Empfehlungen für Familienbetriebe mit unter 15 Hektar Land, basierend auf der Annahme, dass 10.000 Bauern auf je drei Hektar Tabak anbauten und Mitglieder einer Erzeugerorganisation waren. Das Projekt warnte jedoch und musste feststellen, dass die Diversifizierung umstritten war und die meisten Bauern nicht auf eine solche Reform vorbereitet waren, zumal Alternativen, die direkt hätten umgesetzt werden können, nicht zur Verfügung standen. Die neuen Szenarien kamen mit Ausnahme des Gewächshausanbaus meist mit weniger Arbeitskräften aus. Divtob fand heraus, dass die Diversifizierung die ländliche Entwicklung unterstützen sowie im sekundären und tertiären Sektor neue Arbeitsmöglichkeiten erschaffen könnte, vorausgesetzt dass Investitionen in neue Produktionsketten erfolgen, Forschungsarbeit weitergeführt und Mut zur Innovation gefördert wird. Man unternimmt in diesem Sektor noch mehr Forschunganstrengungen im Zusammenhang mit Informationen in Bezug auf die Tabakpolitik und den Technologietransfer zu den praktikabelsten Lösungen der Diversifizierung. Der vor uns liegende Weg ist steinig, aber der Trend weg vom Tabak ist bereits in Gang gesetzt worden.

Schlüsselbegriffe

Tabak, Hydrokultur, Gartenbau, Landwirtschaft, Stevia, Granatapfel, Rauchen

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