Kommunikation revolutionieren
Kommunikation mittels Lichtwellenleitertechnik hat seit den Anfängen dank der sich stets weiterentwickelnden Technologien wie dem Wellenlängenmultiplexverfahren (Wavelength Division Multiplex, WDM) bereits ein gutes Stück Weg zurückgelegt. Mit diesem Verfahren können viele optische Trägersignale in unterschiedlichen Wellenlängen oder Laserlichtfarben gleichzeitig verarbeitet werden. Dies erleichtert die Zweiwegekommunikation über einen einzigen Faserstrang und eröffnet Wege für die Breitbandkommunikation in ihren verschiedenen Formen. Da der Bedarf an digitalem Nachrichtenaustausch weiterhin rasch zunimmt, stellen die Aufwendungen im Zusammenhang mit WDM-Systemen und Metropolitan Area Networks (MAN) eine recht große Herausforderung dar. Die Technik hängt außerdem von zahlreichen Dauerstrichlasern oder DFB-Lasern ab, die im Allgemeinen auf verschiedene Wellenlängen eingestellt werden müssen, eine eigene Antriebselektronik benötigen und exorbitante Kosten verursachen. Das EU-finanzierte Projekt "Cost-effective multi-wavelength laser system" - Multiwave - widmete sich der Entwicklung fortschrittlicher Technologien zur Erfüllung der Kommunikationsbedürfnisse von morgen. Das neue System kann Gruppen von 100 oder mehr Wellenlängenlasern durch ein einziges Plug-and-Play-Gerät ersetzen. Auf diese Weise werden die Kosten von WDM-Systemen, der Stromverbrauch und der Platzbedarf gesenkt: Hier bietet sich eine hervorragende Lösung für den sich vergrößernden Kommunikationsbedarf. Funktechnisch betrachtet wird das Multiwave-System dazu betragen, die Kosten eines vollständigen C-Band-Systems mit 50 Kanälen bei 50 GHz Kanalabstand zu reduzieren. Überdies wird es große Vorteile und Einsparungen bei Systemen, die sowohl C- als auch L-Bänder mit 50 GHz Kanalabstand abdecken, und bei C-Band-Systemen mit 25 GHz Kanalabstand erbringen. Bei der Gestaltung des neuen Systems hatte man die Erweiterungsfähigkeit, die Wartung und die Wirtschaftlichkeit im Hinterkopf. Tests ergaben eine hocheffiziente Kommunikation über die S-, C- und L-Bänder bei unterschiedlichem Kanalabstand, einschließlich des fehlerfreien Betriebs auf den C-Band - und zwar besser als bei handelsüblichen DFB-Lasern. Das Projekt unterstützte acht Doktoranden beim Sammeln von Erfahrungen auf diesem Gebiet und veröffentlichte die Resultate in Publikationen sowie auf Konferenzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Forschungsergebnisse verwertet werden, ist hoch. Ihnen wohnt das Potenzial inne, die Leistungsfähigkeit der digitalen Kommunikation zu vervielfachen.