Korrosionsschutz mit Köpfchen
Einflüsse wie zum Beispiel Feuchtigkeit und chemische Wechselwirkungen führen häufig zu Korrosion, was Veränderungen an einem Werkstoff bzw. dessen Beeinträchtigung bedeutet. Es werden verschiedene Messungen unternommen, um derartige Entwicklungen zu verfolgen und bei vielen Anwendungen Funktionsteile zu schützen. Die Ergebnisse von Expertenuntersuchungen wurden dem Endnutzer jedoch traditionell in Form schriftlicher Berichte vorgelegt. Auf diese Weise wird die Entscheidungsfindung oft unnötig kompliziert, was im Weiteren durchaus den Betrieb, so etwa in Prozessanlagen, behindert. Die aufgrund von Korrosion anfallenden Kosten könnten drastisch reduziert werden, wenn die Online- und Echtzeit-Überwachung in für das breite Fachpublikum verständlicher Form zu einem natürlichen Bestandteil der Entscheidungsfindungsprozesse wird. Ein Korrosionsüberwachungssystem, das für bessere Informationen über den Korrosionszustand belasteter Funktionsteile sorgt, würde außerdem eine bessere Umsetzung von Gegenmaßnahmen gestatten und zur Kosteneindämmung beitragen. Letztere entstehen unter anderem im Zusammenhang mit auszutauschenden beschädigten Geräten, durch den Verlust der Betriebsfähigkeit und durch Umweltschäden. Das Corrlog-Projekt ("Automated corrosion sensors as on-line real time process control tools") widmete sich nun der Notwendigkeit, Korrosionssensoren als Prozesssteuerungssystem zum effektiveren Korrosionsschutz einzubinden. Das Projekt hatte das Ziel, kleine, unabhängig voneinander arbeitende Sensoren für eine schnelle, zuverlässige und reproduzierbare Korrosionsüberwachung zu entwickeln. Die Teammitglieder konzentrierten sich auf die Optimierung des direkten Zugriffs auf die Daten für den Endnutzer und das Erreichen der Sensorgenauigkeit und -zuverlässigkeit in deren individuellen Anwendungsplattformen. Man bemühte sich speziell um die Entwicklung atmosphärischer Korrosionssensoren für den Innen- und Außenbereich sowie von Korrosionssensoren für Flüssigkeiten oder Erdreich zur Erfassung von interner oder externer Korrosion. Die Partner setzten ihre Arbeit auf Grundlage des Konzepts eines Messgeräts, bei dem elektrische Widerstandssonden (ER-Probes) eingesetzt werden, die Prototypentwürfe fort: Ergebnis waren eine Einbausonde und eine Einschubsonde. Labortests stellten eine gute Korrelation zwischen der Überwachung mittels Reaktionen über den elektrischen Widerstand und der durch das Sensorelement identifizierten tatsächlichen Korrosionsrate fest. In der weiteren Arbeit wurden Designspezifikationen auf Grundlage der Anforderungen von Endnutzern und der Fertigung verschiedener in Praxistests geprüfter Einschubstahl-Prototypen ermittelt. Die experimentelle Resultate ließen erkennen, dass die Sonden erfolgreich arbeiteten. Die Einschubsonde wird inzwischen bei Metricorr hergestellt und hauptsächlich für wassertechnische Anwendungen im Zusammenhang mit Fernwärme vermarktet. Die Corrlog-Berichte sagen aus, dass die Einbausonde auf Anfrage gefertigt werden kann. Die Studienergebnisse tragen das Potenzial in sich, den Einsatz von Sensoren beim Schutz des kulturellen Erbes, in elektronischen Geräten, bei der Telekommunikation und im Verkehrswesen anzukurbeln.