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Age-dependent inflammatory responses after stroke

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Möglicher Einfluss des Alters auf Entzündungsprozesse im Gehirn nach Schlaganfall

Ein EU-finanziertes Projekt untersuchte, ob sich mit zunehmendem Alter die Entzündungsneigung nach einem Schlaganfall erhöht.

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Zerebrale Ischämie (Schlaganfall) stellt weltweit ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Erfolgreich war bislang der therapeutische Einsatz des thrombolytischen Gewebeplasminogenaktivators (tPA), was allerdings nur unmittelbar nach einem Schlaganfall die Gehirnzellen wirksam schützen kann. Strategien für den Zeitraum danach müssen erst noch entwickelt werden. Bislang wurde größtenteils davon ausgegangen, dass das Alter des Patienten nach einem Schlaganfall Einfluss auf die Ereignisse im Gehirn hat. Strategien zum Schutz von Neuronen sind bislang fehlgeschlagen, was möglicherweise auf fehlerhaftes Design der Originalstudien zurückzuführen ist. Neuere klinische Tests gehen allerdings von einem deutlichen Zusammenhang zwischen Infektionen nach einem Schlaganfall und neurologischem Krankheitsverlauf aus. Das Projekt ARGES (Age-dependent inflammatory responses after stroke) suchte nach altersbedingten Veränderungen lokaler und systemischer Immunantworten nach einem Schlaganfall. An einem Tiermodell wurden hierzu umfassende Transkriptions-, Proteom- und biochemische Analysen durchgeführt. Mittels genomweiter Arrays wurden Gene und Signalwege identifiziert, die nach einem Schlaganfall im Zusammenhang mit dem Alter signifikant geschädigt sind. Der Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Immunreaktionen ergab sich aus der Erkenntnis, dass Mikrogliazellen – die Immunzellen des Zentralnervensystems – nach einem Schlaganfall verändert sind, so dass das immunologische Gleichgewicht gestört ist. Im Rahmen des Projekts wurden neue Gene und Proteine für die altersabhängige Regeneration von Nervenzellen ermittelt und Entzündungsantworten nach einem Schlaganfall charakterisiert. Insgesamt wurden in der Studie Immunantworten nach einem Schlaganfall detailliert charakterisiert, was in Kombination mit Patientendaten die Diagnostik und Therapie älterer Patienten verbessern könnte. Die Anwendung dieser Forschungsergebnisse könnte neue dem Altern angepasste Therapiemöglichkeiten eröffnen, um Folgen durch Entzündungen und systemische Immunsuppression infolge von Schlaganfall zu reduzieren.

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