EGKS Technische Kohleforschung - Aufforderung zur Unterbreitung von Vorschlägen
Die Europäische Kommission, GD XVII, hat eine Aufforderung zur Einreichung von Projektvorschlägen für die Bereiche Bergbautechnik und Kohlenutzung im Rahmen des EGKS Kohleforschungsprogramms veröffentlicht. Die Kommission ist an gezielten Projektvorschlägen in den nachfolgenden Bereichen interessiert. An den vorgeschlagenen Projekten müssen Partner aus wenigstens zwei Mitgliedstaaten beteiligt sein. Die Vorschläge müssen Einzelheiten über die Anwendung und die Verbreitung der Forschungsergebnisse enthalten. Die Prioritätsbereiche sind: - A. Bergbautechnik, darunter: - I. Grubeninfrastruktur und Betriebsführung: . Nutzung fortgeschrittener geophysikalischer Verfahren beim Abbau und daran anschließenden Tätigkeiten; . bessere Kontrolle und Sicherheit von Gleislosfahrzeugen; . Optimierung der Materialumschlagsysteme; . Verringerung der Umweltbelastung durch den Grubenbetrieb; . Einsatz der virtuellen Realität in den Bereichen Abbau und Sicherheit; - II: Abbau: . Anwendung fortgeschrittener geotechnischer Verfahren zur Optimierung der Strecken- und Grubenplanung; . Technische Verfahren zur Verbesserung der Strebleistung und der Sicherheit; . Verbesserung der Hilfsbewetterung und der Luftkühlsysteme in schnellen Streckenvortrieben; . Optimierung der Vortriebsleistung und Ausbausysteme bei stark belasteten Strecken; Im Bereich der Bergbautechnik sollten sich die Anstrengungen auf neue oder verbesserte Methoden und Techniken zur Senkung der Produktionskosten konzentrieren, um Fortschritte auf dem Weg zu einer wirtschaftlich tragbaren Förderung zu erzielen, insbesondere unter Berücksichtigung der internationalen Kohlepreise. Viele der im nachfolgenden angeführten Gebiete wurden bereits im Rahmen früherer EGKS-Forschungsprojekte untersucht. Aus diesem Grunde ist es wichtig, daß neuartige Wege und Methoden aufgezeigt werden. Vorschläge für Forschungsprojekte unter Zusammenarbeit des Stein- und Braunkohlebergbaus bei Themen von gemeinsamem Interesse werden bei der Auswahl mit berücksichtigt. Alle Vorschläge müssen gesundheitliche und Sicherheitsaspekte vollumfänglich berücksichtigen. - B. Aufbereitung und Nutzung der Kohle, einschließlich: - I: Kohleaufbereitung: . Einsatz von in-situ-Diagnosetechniken zur Steigerung der Effizienz und zur Senkung der Aufbereitungskosten (im Hinblick auf Korrosionsüberwachung, Selbstentzündungsprobleme, kontinuierliche Kontrolle des Kohlestroms und seiner Zusammensetzung); . fortgeschrittene Entmineralisierung der Kohle; . verbesserte Umschlag- und Behandlungsmethoden; . verbesserte Kohlesiebungstechniken und Verfahren zur Behandlung von Feinkohle; . Entwässerung, Trockenaufbereitung und Brikettierung von Kohle; - II: Verkokung und Veredlung der Kohle: . Minderung umweltbelastender Emissionen bei der Verkokung; . Verbesserung der Kokseigenschaften durch Optimierung der Verkokungsparameter; . Steigerung der Energieeffizienz und Verbesserungen beim Verkokungsprozeß und seiner Kontrolle; . Verbesserung der Inspektion, Testmethoden und in-situ-Reparatur von Koksöfen; . Kohlederivate mit hohem Mehrwert; Die Anstrengungen solten sich auf zwei Hauptrichtungen konzentrieren: Senkung der Kosten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Kohle auf einem offeneren Markt und verbesserte, fortschrittliche Prozesse zur Minderung der Umweltverschmutzung durch die Nutzung von Kohle. - III. Kohleverbrennung und -Vergasung: . Entwicklung und Verbesserung fortgeschrittener Technologien zur Energiegewinnung aus Kohle; . Verbesserung der Effizienz von Verbrennungs- und Vergasungsverfahren; . Verbesserte Verfahren zur Charakterisierung der Eignung von Kohlesorten für Verbrennung und Vergasung; . Steigerung der Standzeit und der Leistung von Ausrüstungen konventioneller kohlestaubgefeuerter Kraftwerke; . Bessere Nutzung von Kohleaschen (im Hinblick auf Kohlemischungen, Parallelverbrennung und neue Aufbereitungsmethoden). Modellierverfahren sind zwar nicht als eigener Bereich aufgeführt, müssen jedoch als Werkzeuge gelten, die in jedem Forschungsvorschlag zu den obengenannten Themen verwendet werden können. Biomasse und Abfall kommen für die Parallelverbrennung in Frage, soweit sie die Wettbewerbsfähigkeit der Kohlenutzung verbessern können.