Damit sich Jugendliche mit Migrationshintergrund mehr zu Hause fühlen
Das Tresegy-Projekt befasste sich vor allem mit dem Einfluss sozialer Faktoren auf die Entstehung von Ungleichheiten in europäischen Gesellschaften im Zusammenhang mit Jugendlichen aus der zweiten Migrantengeneration. Die Forscher studierten in ihrem vergleichenden Ansatz die Zielgruppe in neun städtischen Regionen in sechs nationalen Umfeldern. Sie wollten besser verstehen, wie die Jugendlichen sowohl materielle als auch ideelle öffentliche Ressourcen wahrnehmen und nutzen. Dafür bewerteten und verglichen die Tresegy-Partner die strukturellen, kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Faktoren, die zur Organisation und Ausrichtung von sozioökonomischen Ausschluss- oder Integrationsphänomenen beitragen. Mithilfe einer europäischen Perspektive wurden die Wahrnehmungen bezüglich des Grads der Integration oder der Zugehörigkeit zu der Gesellschaft des Gastlandes weiter erforscht und verglichen, unter anderem in Bezug auf EU-orientierte Werte und Grundsätze. Indem man sich auf die Perspektiven gesellschaftlicher Akteure konzentrierte, erhielt man Einblicke in die institutionellen Dimensionen und auch in die Wahrnehmungen und Erwartungen der Jugendlichen in Bezug auf den Zugang zu öffentlichen materiellen und nicht-materiellen Ressourcen. Die Projektforscher konnten außerdem vergleichen und beurteilen, wie nationale Kontexte bessere Einblicke in die positiven und negativen Faktoren bieten, die entweder zu Teilhabe und Integration oder aber zu Ausgrenzung und Marginalisierung führen. Die Ergebnisse aller Forschungsbemühungen wurden gesammelt und in dem Dokumentarfilm "In between - 09 takes from the European scene" zusammenfassend dargestellt, in dem die Jugendlichen ihre wichtigsten Anliegen und Perspektiven im Zusammenhang mit dem Tresegy-Projekt darlegen. Die neun Orte werden dabei durch eine oder mehrere Personen und die jeweiligen Gemeinden vertreten. Diese Produktion ist für das Projekt das wichtigste Verbreitungswerkzeug, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Eine abschließende Konferenz zur Informationsverbreitung fand 2009 in Spanien statt und bot ein Forum, auf dem über Exklusion und Inklusion bei Jugendlichen aus der zweiten Generation mit Migrationshintergrund diskutiert werden konnte. Die offenen Struktur der Veranstaltung umfasste sowohl Vertreter von Institution und öffentlichen Körperschaften als auch Jugendliche aus den am Projekt beteiligten Regionen. Eine Gruppe von Jugendlichen aus Lissabon präsentierte eine Erklärung, in der sie eine mehr proaktive Rolle in relevanten Entscheidungsprozessen und politischer Planung forderten. Mit dem Tresegy-Projekt konnte ein neuer Arbeitsrahmen geschaffen werden, der auch Einzelpersonen mit einbezieht, die nicht nur ein Teil der europäischen Gesellschaften sind, sondern auch ihre künftige Zusammensetzung repräsentieren.