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Inhalt archiviert am 2024-05-29
Toward a Euro-Mediterranean Memory: Expert Workshop on Information Systems for Arab Manuscripts

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Elektronische Katalogisierung mittelalterlicher arabischer Handschriften

Mittelalterliche Handschriften bilden ohne Zweifel einen kollektiven Teil des Erbes und gemeinsamen Selbstverständnisses aller Menschen. Ihnen drohen allerdings zahlreiche Gefahren, seien es nun Kriege und soziale Spannungen, ineffiziente Regelungen, die das Auftauchen privater Sammlungen behindern, oder natürliche Faktoren wie Feuchtigkeit, Termiten und Verschmutzung.

Das Projekt "Toward a Euro-Mediterranean memory: expert workshop on information systems for Arab manuscripts" (Infoman) wurde ins Leben gerufen, um mittelalterliche arabische Handschriften auf elektronische Weise zu bewahren und nach einem Code zu ordnen sowie gleichzeitig die Innovation im Bereich der Erbedokumentation und der Erhaltung von Werten für alle Länder anzuschieben. Das Infoman-Projekt wurde vom Centre for Documentation of Cultural and Natural History in Ägypten entwickelt und umgesetzt. Das Dokumentationszentrum befindet sich aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Bibliothek von Alexandria, dem größten einzelnen Wissensarchiv der Antike, und der Unterstützung durch das Ministerium für Informationstechnologie in Ägypten in der einzigartigen Position, eine solche Arbeit leisten zu können. Die Entwicklung von Standardisierungsprozeduren beruhte in hohem Maße auf der Arbeit des UNESCO-Programms zum Weltdokumentenerbe (Memory of the World). Das Projekt organisierte ein Treffen einer Europa-Mittelmeer-Expertenrunde, auf dem multidisziplinäre Experten aus 35 arabischen, europäischen und nahöstlichen Ländern sowie aus Ägypten ein Pilot-Informationssystem besprachen, Indexierungsstandards für die Dokumentation diskutierten und den Status von Gesetzen und Verordnungen bezüglich Handschriftensammlungen in EU-Ländern und Mittelmeer-Partnerländern überprüften. Infoman setzte des Ergebnisse der Treffens gleichermaßen um. Das Infoman-Projekt kategorisierte insbesondere eine umfangreiche Sammlung arabischer Handschriften in Bezug auf den MARC-Standard (Machine Readable Cataloguing; maschinenlesbare Katalogisierung). MARC ist ein Katalogisierungsformat, mit dem Datenelemente innerhalb bibliografischer Aufzeichnungen auf eindeutige Weise für computergestützte Datenbanken und Recherchen beschriftet werden. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Umsetzung der internationalen Norm "Information und Dokumentation - Format für den Informationsaustausch" (ISO 2709-1996, "Information and documentation - format for information exchange"). Die Forscher erstellen im Folgenden eine Datenbank in SQL (Structured Query Language), einer Datenbanksprache des American National Standards Institute (ANSI), welche den Gebrauch von speziellen Befehlen für Abfragen definiert. Einheimische Mitarbeiter wurden in der Verwendung der Datenbank geschult und man entwickelte ein Portal für arabische Handschriften sowie ein Managementprotokoll für das Portal. Infoman konnte das nationale Bewusstsein über geltenden Gesetze und Vorschriften in Bezug auf arabische Handschriften und auch dazu verstärken, wie sie das Auftauchen privater Sammlungen behindern, was letztlich eine kollektive historische Amnesie zur Folge hat. Insgesamt sorgt das Infoman-Projekt für eine Kodifizierung der arabischen Handschriften und die Erstellung einer umfassenden Datenbank gemäß internationaler Bibliotheks- und Informationsabrufstandards. Das Resultat sollte nicht nur zur Bewahren ein bedeutenden kulturellen Erbes beitragen, sondern auch als Modell für ähnliche Projekte in anderen Ländern dienen.

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