Wie gestresst sind Zuchtfische?
Das Projekt "Welfare and health in sustainable aquaculture" (Wealth) hatte eine Wissensgenerierung zum Ziel, um so Empfehlungen und neue Tierhaltungsprotokolle zur Verbesserung der Bedingungen für Zuchtfischarten zu formulieren. Zu diesem Zweck konzentrierten sich die Projektpartner auf Atlantischen Lachs und Wolfsbarsch. Die erzielten Erkenntnisse sollten dann auf andere Arten übertragen werden. Wealth führte eine Reihe von Experimenten durch, um verschiedene Zuchtbedingungen und die Sauerstoffverfügbarkeit darzustellen, und untersuchte die Reaktion von Wolfsbarschen auf Anästhesie und gelöste Kohlendioxidkonzentrationen. Das Team entwickelte neue Kennzeichnungstechniken für pathogene Bakterien und übertrug nicht invasive Stressuntersuchungsmethoden auf Studien gezielter Arten. Zudem wurden die verhaltensrelevanten Stressreaktionen des Wolfsbarschs genau analysiert und die physiologischen Stressreaktionen überwacht. Andere Projektaktivitäten umfassten das Erstellen von endokrinen Profilen und die Analyse von intestinalen Barrierefunktionen. Innovative Experimente wurden auch eingesetzt, um die mögliche Translokation von enterischen Krankheitserregern zu untersuchen. Zudem wurde untersucht, wie sich die Zuchtbedingungen auf die Immunkompetenz von Wolfsbarschen auswirken. Dem folgte eine Ausarbeitung der Genomanalyse zur Bestimmung neuer Stresstools und -marker. Die Annahmen und Ergebnisse des Projekts wurden auf der Basis von Überwachung und Proben aus kommerziellen Einrichtungen unter tatsächlichen Betriebsbedingungen bewertet. Das EU-finanzierte Projekt bestimmte Lücken und zeigte Probleme auf, zu deren Lösung weitere Forschungsaktivitäten erforderlich sind. Die Erkenntnisse von Wealth waren für die Validierung der Tierschutzindikatoren und zur Messung der Kosten, die entstehen, falls die Fische versuchen, ihre normalen physiologischen und verhaltensrelevanten Funktionen beizubehalten, von großer Bedeutung.