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Neues von CHARTER: Anpassung an sich verändernde Arktis verbessern

Im Rahmen des Projekts CHARTER wird mithilfe kontinuierlicher Verbreitungs- und Netzwerkaktivitäten angestrebt, die Anpassung der Gemeinschaften in der Arktis an Veränderungen im Klima und in der biologischen Vielfalt zu fördern.

2020 begannen 21 Forschungseinrichtungen, die im Zuge des EU-finanzierten Projekts CHARTER(öffnet in neuem Fenster) unterstützt wurden, daran zu arbeiten, ein besseres Verständnis der Prozesse im Zusammenhang mit schnellen Klima- und Landnutzungsänderungen in der europäischen Arktis zu erlangen. Sie untersuchten Veränderungen in der Landnutzung, der biologischen Vielfalt, der Schnee- und Eisbedeckung sowie am Permafrostboden und deren Auswirkungen auf arktische Klimamuster und sozioökologische Systeme. Seit dem Projektende im Januar 2025 pflegt das CHARTER-Team weiterhin Netzwerke und verbreitet seine Erkenntnisse über Präsentationen in Foren und die Medien.

Daten und Werkzeuge für die Arktis der Zukunft

Natürliche Aufzeichnungen wie Torfsedimente aus Seen, kombinierte Fernerkundungsverfahren wie Drohnen- und Satellitendaten sowie künstliche Intelligenz (KI) kamen zum Einsatz, um die Veränderungen der biologischen Vielfalt über Jahrtausende hinweg nachzuverfolgen. Bruce Forbes, Forschungsprofessor an der Universität Lappland in Finnland, an der das Projekt CHARTER koordiniert wurde, sprach im Juni 2025 auf dem in Finnland veranstalteten EU-Arktisforum über diese Analyseinstrumente und Datensätze. In seiner vielbeachteten Präsentation fasste er die Errungenschaften und Kernpunkte des Projekts für die Verantwortlichen der Politik und die arktische indigene Jugend zusammen. Der Forscher ging auch auf die im Rahmen des Projekts durchgeführten Erkundungen ein, wie die biologische Vielfalt der Arktis auf lokaler und regionaler Ebene auf die Art der Beweidung durch große Pflanzenfresser wie etwa Rentiere reagiert hat. Forbes und die Forscherin Sirpa Rasmus, ebenfalls von der Universität Lappland, berichteten über eine wichtige Erkenntnis aus der Projektarbeit: „Das Team von CHARTER hat die erste den Indikatoren der biologische Vielfalt in der Arktis im Holozän gewidmete umfassende Datenbank mit der Bezeichnung Holocene Arctic Biodiversity Indicators Database(öffnet in neuem Fenster) geschaffen, die das Projekt lange überdauern wird.“ Die Datenbank umfasst mehr als 1 000 Standorte und ist eine Sammlung von Daten, die zeigen, wie sich die Pflanzen- und Tierwelt der Arktis im Verlauf der Zeit verändert hat. Dazu gehören Informationen aus zahlreichen Studien, die diese Veränderungen in Land- und Süßwasserumgebungen der Arktis nachverfolgten. Das Team von CHARTER konnte die erheblichen positiven Auswirkungen bestätigen, die Rentiere auf die Struktur und Funktionsweise des Ökosystems ausüben. Auch bei der Nutzung von Klimamodellen, die die Belange der arktischen Lebensgrundlagen und Gemeinschaften besser wiedergeben, wurden bedeutende Fortschritte erzielt. Das Wissen wurde gemeinsam mit den Rentierzüchterinnen und -züchtern erarbeitet, was vielfältige Interaktionen zwischen den praktisch Tätigen vor Ort und den Forschenden erforderte. „Vertrauen, klare Kommunikation und zeitliche Abstimmung der Aktivitäten haben sich als entscheidend wichtig erwiesen“, bekräftigten Forbes und Rasmus. Die Projektergebnisse widerlegen die weit verbreitete Annahme, dass die Rentierpopulationen im nördlichen Fennoskandinavien übermäßig stark seien. Sie bestätigen außerdem, dass Geschichtskenntnisse eine Voraussetzung für das Verständnis der Ökosysteme im Norden sind und dass Veränderungen der biologischen Vielfalt nicht analysiert werden können, ohne die Veränderungen der Landnutzung innerhalb der Region zu verstehen. „Außerdem sollten die lokalen Gemeinschaften und die traditionellen Lebensweisen nicht nur als ‚Opfer‘ des Wandels betrachtet werden“, so die beiden Forschenden, „denn sie sind darüber hinaus an der Gestaltung der Ökosysteme beteiligt.“ Die Arbeit im Rahmen von CHARTER bestätigte zudem die Bedeutung der Bodennutzungsplanung angesichts der raschen und miteinander verknüpften sozioökologischen Veränderungen, denen die Arktis ausgesetzt ist. Zudem müssen in Governanceansätzen die Zusammenhänge zwischen Klima, biologischer Vielfalt, Landnutzung und lokalen Lebensweisen Berücksichtigung finden, wobei die Bevölkerung vor Ort und die indigenen Völker direkt und sinnvoll zu beteiligen sind. Um die Verbreitung seiner Ergebnisse weiter voranzutreiben, hat das Team von CHARTER (Drivers and Feedbacks of Changes in Arctic Terrestrial Biodiversity) Kurzdossiers(öffnet in neuem Fenster) in mehreren Sprachen veröffentlicht und Online-Story-Maps(öffnet in neuem Fenster) erstellt, die weiterhin Publikum anziehen. Das Team arbeitet überdies mit nationalen und regionalen Medien zusammen und vernetzt sich mit lokalen Gemeinschaften. Auch Kooperationen zur Finanzierung der im Rahmen von CHARTER begonnenen Arbeit sind im Aufbau begriffen. In der Rubrik „Was wurde aus…“ werden abgeschlossene EU-finanzierte Projekte vorgestellt und es wird darüber berichtet, was seit der Beendigung der EU-Finanzierung erreicht wurde. Wenn Sie an einer Vorstellung Ihres Projekts unter „Was wurde aus…“ interessiert sind, dann schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und teilen Sie uns mit, warum! CHARTER Koordiniert durch: Universität Lappland Informationsblatt-URL: https://cordis.europa.eu/project/id/869471/de

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