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Inhalt archiviert am 2024-06-25
On farm assessment of stress level in fish

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Stress plagt Zuchtfische

Stress verursacht Probleme in allen lebenden Systemen und Fische sind keine Ausnahme. Um Tierschutz und die Gewinne aus der Aquakultur zu maximieren, versucht aktuelle Forschung herauszufinden, welche Parameter verwendet werden können, um zu entscheiden, ob Zuchtfische unter Stress stehen.

Für eine moderne, nachhaltige und wettbewerbsfähige Aquakultur, die akzeptable Standards des Tierschutzes erfüllt, ist es entscheidend, dass Fische nicht gestresst werden. Stresshormone können sich negativ auf die Qualität des Fleischs auswirken, sind aber auch Ursache für Apathie und schlechte Nahrungsaufnahme, wodurch die Gesamtausbeute verringert wird. Um zu beurteilen, wie der Fischzüchter bestimmen kann, dass die Fische sich einem vor-kritischen Maß an Stress nähern, muss es eine Reihe von Verhaltens-Indikatoren geben, die im Zusammenhang mit messbaren ökologischen Parametern stehen. Das Projekt "On farm assessment of stress level in fish" (Fastfish) bezweckte die Erstellung eines Protokolls, mit dem Manager und Züchter vorkritische Stresspegel in den Zuchtfischpopulationen überwachen konnten. Das Fastfish-Team verglich Atlantischen Lachs und Wolfsbarsch in einem intensiven System und einem Mesokosmos, der die natürlichen Bedingungen so nah wie möglich imitiert. Durch die Auswertung des unterschiedlichen Verhaltens in den beiden Systemen können Produzenten Empfehlungen erarbeiten, damit die Bedingungen den empfohlenen EU-Tierschutzstandards entsprechen. Für die genaue Erfassung und Verbreitung von Fischfarmdaten auf einer täglichen Basis, entwickelte Fastfish eine Web-Anwendung und ein Datenbank-System, Fasttool genannt. Durch laufende Anpassungen, um Benutzerfreundlichkeit zu erreichen, wurde eine neue Anwendung entwickelt, das Welfaremeter. Das Welfaremeter wertet auf der Grundlage einer Software-Analyse der übertragenen Daten die Umgebungsbedingungen in jedem Fall aus und berechnet einen entsprechenden Tierschutzindex. Das System wurde in Pilot- und kommerziellen Meeresfarmen getestet. Die Anwendung hat dazu beigetragen, Zusammenhänge zwischen Fisch-Verhalten und möglichen technologischen Verbesserungen zu verstehen, die ihre Anwendbarkeit für den Tierschutz verbessern könnte. Für die Zukunft müssen Verbesserungen der Web-basierten Datenbank implementiert werden, sodass das System auf industriellem Niveau betrieben werden kann. Das wohl wichtigste Ergebnis aus der Fastfish-Forschung war die Identifizierung eines zuverlässigen Stress-Parameters. Physiologisch gesehen kann der übermäßige Sauerstoffverbrauch als einfach anzuwendender Indikator für Stress verwendet werden, da er Abweichungen in der Verstoffwechslung von Nahrung im aktiven Stoffwechsel anzeigt. Fastfish empfahl auch, dass die Züchter ausgebildet werden müssen, damit sie die Vorteile aus der Beurteilung der Stressbelastung bei Fischen erfassen. Akuter Stress kann durch den Umgang ausgelöst werden, weshalb derartige Veränderungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden müssen. Ergebnisse aus dem Fastfish-Projekt haben dazu zu einem allgemeinen Rahmen beigetragen, der zur Überwachung von Stress und Wohlbefinden der Fische in den Zuchtbetrieben verwendet werden kann. Maximale Produktivität in der Aquakultur kann ohne Minderung des Tierschutzes erreicht werden.

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