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Inhalt archiviert am 2024-06-25

Molecular characterization of Latin American and Mediterranean Babesia bovis and B. bigemina strains and its application for the development of improved control strategies

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Verstärkte Kontrollen bei Rinderbabesiose

Die Kontrolle des Rinderparasiten Babesia bestand bislang darin, die Population des Überträgers (Zecke) zu dezimieren und dessen Habitat zu modifizieren. Ein größeres EU-finanziertes Projekt wählte nun einen genomischen Ansatz zur Herstellung eines neuen Impfstoffes.

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Rinderbabesiose ist eine epidemische Tierseuche, die Fleischertrag und Milchleistung in Lateinamerika und den Mittelmeerländern stark beeinträchtigt. Auslöser für Babesiose ist das Protozoon Babesia, das durch Zecken übertragen wird. Mit EU-Fördermitteln zielte das Projekt MEDLABAB darauf ab, die beiden wichtigsten Stämme Babesia bovis (B. bovis) und B. bigemina unter Kontrolle zu bringen. MEDLABAB stellte einen mehrstufigen Forschungsplan zur Parasitenkontrolle zusammen. Primärziele waren die Verbesserung von diagnostischen Verfahren und Impfstrategien sowie die Eliminierung weiterer Parasitenwirte oder Reservoirs. Rinderblutproben aus endemischen Gebieten, in denen die beiden Babesiose-Stämme auftraten, dienten der Erstellung einer DNA-Bank. Hauptziel war die Analyse polymorpher Antigene zur Herstellung rekombinanter Impfstoffe. Auch wurden molekulare Marker zur Identifizierung von Stämmen isoliert. Vier pathogene und zwei attenuierte (abgeschwächte) Zellkulturstämme wurden in Kälber injiziert und anschließend klinische Parameter wie Anstieg der Körpertemperatur, Nervenfunktionsstörungen und Parasitenlast im Blut (Parasitämie) ermittelt. Für die Kontrolle des Parasiten sind auch Parasitenreservoirs in anderen Arten, beispielsweise Wildtieren, zu berücksichtigen. Das Projektteam fand heraus, dass Pferde und Wasserbüffel solche Reservoirs sind und empfahl, diese Arten in die Prävention und Kontrolle einzubeziehen. Informationsverbreitung und Netzwerkbildung zwischen Konsortiummitgliedern gehören zu den zentralen Forschungsthemen. Zwei Weltkongresse zu Babesia sowie die Wissenschaftskonferenz "Ticks and Tick-borne Pathogens" haben die Kommunikation der Forschungsergebnisse wesentlich erleichtert. Die Forscher von MEDLABAB lieferten wichtige Grundlagen für Tests für Impfstoffen, molekularen Markern und diagnostischen Methoden. Babesiose einzudämmen ist vor allem für die Entwicklungsländer enorm wichtig, da wirtschaftliche Einbußen durch die Krankheit dort verheerende Folgen haben.

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