Europa mit vereinten Kräften zum Ziel: neuartige piezoelektrische Bauelemente erfinden
Piezoelektrische Bauelemente werden weitverbreitet als Sensoren, Messwandler, Aktuatoren oder energiesparende Bauteile für medizinische Diagnostik und Therapie, bei industriellen Messungen und zum Transport eingesetzt. Die klassischen piezoelektrischen Materialien erfüllen jedoch nicht die Anforderungen aller Anwendungen, wodurch die Erforschung neuer Materialien und Strukturen erforderlich wird. Mehr Wissen über die Phänomene, die in piezoelektrischen Materialien und Strukturen herrschen, war das Thema des von der EU finanzierten MIND-Projekts ("Multifunctional and integrated piezoelectric devices"). Dieses Exzellenznetz (Network of Excellence, NoE) arbeitete daran, Forscherteams des Fachgebiets zusammenzubringen, um ein europäisches Institut für piezoelektrische Materialien, Strukturen und Bauelemente auf die Beine zu stellen. Eines der wissenschaftlichen Ziele des Projekts bestand darin, die Eigenschaften piezoelektrischer Strukturen mit denen multifunktionaler Bauelemente wie etwa Mehrfachsensoren oder intelligenter Strukturen zu kombinieren, um neue oder verbesserte Bauelemente zu erhalten. Um dies zu erreichen, wendete man multidisziplinäre Ansätze aus der Chemie und der Verfahrenstechnik wie auch der Nanotechnologie an. Die Projektpartner untersuchten die Phänomene piezoelektrischer Materialien und optimierten deren Eigenschaften für verschiedene Anwendungen. Dem MIND-Netzwerk gelang die Zusammenführung menschlicher Ressourcen und Anlagen, die Forschung an neuartigen piezoelektrischen Strukturen sowie die Verbreitung des Fachwissens vieler Gruppen in ganz Europa. Die Projektergebnisse werden unser Wissen über piezoelektrische Phänomene erweitern und zur Verbesserung vorhandener Bauelemente beitragen.