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Inhalt archiviert am 2024-06-25
Bacterial stress management relevant to infectious disease and biopharmaceuticals

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Lebensverlängernde Maßnahmen für Bakterien

Bakterien als Arbeitspferde der Biotech-Branche An der Erforschung der zellulären Geheimnisse von Bacillus subtilis (B. subtilis) wird momentan intensiv geforscht. Die dabei gewonnenen molekularbiologischen Erkenntnisse sind besonders für den biopharmazeutischen Sektor von Interesse.

Bakterien sind für biopharmazeutische Unternehmen sehr interessant. Sie stehen nicht nur bei den Gesundheitsgefahren an erster Stelle, sondern können auch in antimikrobiellen Mitteln, Impfstoffen und Biotherapeutika eingesetzt werden. Die Vielzahl verfügbarer rekombinanter Produkte ist für Biotech-Unternehmen von besonderem Interesse. Mit dem Ziel, sich sowohl die negativen als auch die positiven Eigenschaften von Bakterien zunutze zu machen, wurden im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Bacterial stress management relevant to infectious disease and biopharmaceuticals" (Bacell Health) die Stressantworten grampositiver Bakterien u ntersucht. Während einer Infektion reagieren pathogene Bakterien auf Antworten des Wirtsorganismus. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Resistenz von Magenbakterien gegen Magensäure. In industriellen Umgebungen wie der Bioproduktion hemmen Bakterien ungünstige Bedingungen wie große Schwankungen des pH-Werts sowie Belastungen durch Eisen und Nährstoffe. Ein wesentlicher Grund für den Erfolg und die Leistungsfähigkeit von Bakterien liegt darin, dass sie überlebenswichtiges Verhalten erkennen und angemessen darauf reagieren. Bacell Health beschäftigte sich hauptsächlich mit der Frage, wie durch das Zusammenspiel individueller Regulationsmechanismen eine dauerhaft stabile Verfassung und zelluläre Homöostase erreicht werden kann. Detaillierte Erkenntnisse zu Zellkaskaden können die Definition der Hauptziele bei der Entwicklung von Antiinfektiva erleichtern und Gründe für Engpässe in der Produktion von Biopharmazeutika liefern. In den meisten Studien wurde das Modellbakterium B. subtilis verwendet, ein grampositives Bakterium, das im Erdboden vorkommt. Die Forschung soll auf andere Bacillus-Arten und verwandte Gattungen wie Listeria- und Staphylokokken-Bakterien ausgeweitet werden, die biomedizinisch und kommerziell von großer Bedeutung sind. Die Projektpartner arbeiteten an der Verbesserung von Produktionsstämmen und Strategien. Es wurden auch Virulenzgene identifiziert, die als Drug Targets für die mögliche Produktion antimikrobieller Medikamente fungieren könnten. Auf der Grundlage der Forschungen wurden mindestens drei Patentanträge eingereicht und mehr als 140 Veröffentlichungen publiziert. Davon standen mehr als 50 in direktem Zusammenhang mit den Forschungsergebnissen des Projekts. Das Projekt wurde von der Bacillus Industrial Platform (BACIP) unterstützt, der führende Vertreter aus der Biotech-Branche sowie Produzenten von Biokraftstoffen, Reinigungs- und Futtermitteln und Pharmazeutika angehören. Europäische Forschungsgruppen und Industriezweige sind führend in der Entwicklung der Bacillus-Technologie. Die Beteiligung dreier europäischer Partner aus der Industrie unterstreicht die Bedeutung der Forschung auf diesem Gebiet. Die Ergebnisse sind besonders für den biopharmazeutischen Markt im Hinblick auf die Resistenz neuer Antiinfektiva gegen Mikroben wichtig. Durch Bacell Health wurde ein so hoher Forschungsstandard erreicht, dass Europa seine Wettbewerbsposition gegenüber den USA und den fernöstlichen Ländern behaupten kann.

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