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Food Consumption and Obesity: Public Policy Measures

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EU-weite Diät per Steuerreform

Die Projektpartner einer EU-finanzierten Forschungsinitiative haben sich der Frage gewidmet, welche potenziellen Auswirkungen die Einführung von Steuern hätte, die auf die Senkung ungesunder Lebensmittel im Allgemeinen und des Zuckerverbrauchs im Besonderen gerichtet sind.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Ziel des Foodob-Projekts („Food consumption and obesity: Public policy measures“ – „Lebensmittelverbrauch und Fettleibigkeit: Maßnahmen der Politik“) war die Klärung des Einflusses, den verschiedene steuerpolitische Maßnahmen auf die Bemühungen haben könnten, den Anstieg der mit Fettleibigkeit und Ernährungsgewohnheiten in Zusammenhang stehenden chronischen Erkrankungen zu bekämpfen. Für die Einführung von Steuern als politisches Instrument auf EU-Ebene sind aufgrund der besonderen Gewohnheiten und Vorlieben sowie der unterschiedlichen Einzelhandelsstrukturen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern weitere Informationen darüber erforderlich, welche potenziellen Auswirkungen solche Steuern auf die jeweiligen Länder hätten. Für ihre Arbeit haben die Projektpartner ihren Schwerpunkt auf das Verhältnis zwischen dem Verhalten von Haushalten beim Einkauf von Lebensmitteln und der Fettleibigkeit gelegt. So analysierten sie im Vorfeld den Einfluss von Preisänderungen und von Steuern auf den Zuckerverbrauch. Diese Analysen haben ergeben, dass eine in diese Richtung orientierte Reform der Zuckerpolitik aus gesundheitlicher Sicht wahrscheinlich nicht den gewünschten Effekt hätte und wohl sogar anzunehmen ist, dass der Verbrauch von zusätzlichem Zucker steigen würde. Vor dem Hintergrund, dass gezuckerte Getränke eine Hauptursache für Fettleibigkeit darstellen, legen die Untersuchungsergebnisse nahe, dass die Besteuerung solcher Produkte zur Eindämmung dieser Volkskrankheit beitragen könnte. Dabei müsste dann die Höhe der Steuer im Verhältnis zum Zuckergehalt stehen. Ein weiteres Ziel der Projektpartner bestand darin, die Auswirkungen einer Verbrauchssteuer und die einer Wertsteuer zu analysieren und dabei in Erfahrung zu bringen, welchen Weg die Lebensmittelindustrie und der Einzelhandel wählen würden, um eine solche Steuer an den Verbraucher weiterzugeben. Bei steuerbedingten Preisänderungen findet eine maßgebliche Neuorientierung im Produktangebot statt, im Zuge dessen die Steuern von den Herstellern nicht 1:1 an die Verbraucher weitergegeben werden. Aus den Untersuchungsergebnissen geht hervor, dass die Missachtung des strategischen Preisfindungskonzepts seitens der Hersteller dazu führen würde, dass die Auswirkungen der Besteuerung in Abhängigkeit verschiedener Variablen mit einer Abweichung von 15 bis 40 % falsch eingeschätzt würden. Weiterhin lässt sich aus den Foodob-Ergebnissen schließen, dass eine auf dem Zuckergehalt basierende Verbrauchssteuer am besten geeignet wäre, um den Konsum von Erfrischungsgetränken zu reduzieren. Ähnlich wie bei der Besteuerung des Inhaltsstoffs (Zucker) würde sich eine solche Besteuerung leicht umsetzen lassen. Die von den Projektpartnern gewählte Herangehensweise und die gewonnenen Erkenntnisse bilden eine gute Grundlage für künftige Bemühungen zur Bekämpfung ungesunder Ernährungsgewohnheiten und zum Rückgang von Krankheitsfällen, die auf derartige Gewohnheiten zurückzuführen sind.

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