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Inhalt archiviert am 2024-06-25
Biological optimisation and development of processing methods for turbot farming (TURPRO)

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Europäische Antworten auf eine Wachsende Nachfrage nach Fisch

In umfangreichen experimentellen Analysen haben EU-finanzierte Forscher die optimalen Bedingungen für die Haltung von Steinbutt in Aquakulturen festgestellt. Die von dem Konsortium formulierten Leitlinien sollen die Produktion steigern und die Kosten senken, damit Europa die weltweit wachsende Nachfrage bedienen kann.

Sucht man im Internet nach "Steinbutt", erhält man viele Seiten mit Rezepten für diesen breiten europäischen Plattfisch, der in Sand und Kies von oftmals brackigen Ufergewässern lebt. Obwohl erwachsene Fische bis zu einem Meter lang werden und ein Gewicht von 25 Kilogramm erreichen können, wird auf dem Markt für hochpreisigen Fisch hauptsächlich das feste, höchst aromatische Fleisch von kleineren Steinbutten angeboten, die noch nicht ausgewachsen sind. Für eine nachhaltige Aquakultur von Steinbutt, mit der die steigende Nachfrage befriedigt werden könnte, werden das ganze Jahr über Jungfische benötigt. Diese müssen in engen On-Shore-Käfigen aufgezogen werden. Ein zu überwindendes Hindernis stellt die Empfindlichkeit gegenüber den Umweltbedingungen nach der Geburt und der Besatzdichte dar. Um das Marktpotenzial des Steinbutts ausschöpfen zu können und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Aquakultur zu fördern, haben europäische Forscher das Projekt Turpro ("Biological optimisation and development of processing methods for turbot farming") ins Leben gerufen. Dabei verfolgten sie zwei Ziele. Zuerst wollten sie eine nachhaltige Produktionsstrategie aufzeigen, mit der sich das Wachstum bei gleichzeitiger Verkürzung der Reifezeit wesentlich verbessern, um die Produktionskosten bis zum marktreifen Fisch zu reduzieren. Zweitens konzentrierten sich die Wissenschaftler auf neuartige Verarbeitungstechniken, mit denen sich sowohl Ertrag als auch Fleischqualität verbessern ließen. Das Konsortium setzte stark auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die eine Schlüsselrolle für Forschung und technologische Entwicklung (FTE) spielten. Die neu entwickelten Aufzuchtprogramme umfassten ein Temperatur-Schritt-Prinzip anstelle konstanter Temperaturbedingungen. Darüber hinaus konnte eine vorzeitig Reifung bei längerer Lichtphasen (Photoperioden) verhindert werden, was zu größeren Fischen führte. Insgesamt hat das von den Partnern skizzierte Aufzuchtprogramm das Potenzial, die Produktion um 20% bis 30% zu steigern. Darüber hinaus ließen sich unter anderem durch einen geringeren Wasserverbrauch, eine kürzere Wachstumsphase und weniger Futter die Kosten reduzieren. Durch seine umfangreiche experimentelle Analyse der verschiedenen Faktoren im Zusammenhang mit der Steinbuttzucht lieferte Turpro ein standardisiertes Programm, das zu höheren Produktionsraten von hochwertigem Fisch zu geringeren Kosten führen soll. Eine weit verbreitete Anwendung kann dazu beitragen, dass Europa die weltweit wachsende Nachfrage nach europäischem Steinbutt befriedigen kann.

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