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Inhalt archiviert am 2024-05-29
Getting right anaesthetic needle technology through novel forming and coating processes

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Technische Verbesserungen von in der Anästhesie eingesetzten Kanülen

EU-geförderte Forscher entwickelten eine neue Verabreichungstechnik für Lokalanästhetika, die der europäischen Industrie einen kräftigen Anstoß geben und den Wettbewerb durch bisher notwendige Importe gewinnen kann.

Vor noch nicht allzu langer Zeit waren für die meisten medizinischen Eingriffe, wenn es sich nicht gerade um eine Zahnfüllung handelte, aufwändige Operationen unter Vollnarkose notwendig. Dank der außerordentlichen Fortschritte in der Medizintechnik können nun viele Eingriffe ambulant und lediglich unter Lokalanästhesie durchgeführt werden, die mithilfe einer Spinal- oder Epiduralkanüle gesetzt wird. Bei der Lokalanästhesie werden die Nervenimpulse einer bestimmten Region so geblockt, dass der Schmerz nicht wahrgenommen und somit keine motorische Reaktion auf den Eingriff ausgelöst wird. Durch die Neurostimulation ist die Erfolgsrate der Nervenblockade im Vergleich zur Verwendung von anatomischen Landmarken stark gestiegen. Hierbei spielt die in der Anästhesie eingesetzte Kanüle eine doppelte Rolle. Die Kanüle leitet erst einen schwachen elektrischen Impuls weiter und hemmt so die motorische Reaktion. Sobald im entsprechenden Bereich keine motorischen Impulse mehr auftreten und ihn somit als korrekt kennzeichnen, wird über die Kanüle das Anästhetikum verabreicht. Zurzeit dominieren noch Importe aus China, Indien und den Vereinigten Staaten den Markt. Europäische Wissenschaftler riefen das Projekt "Getting right anaesthetic needle technology through novel forming and coating processes" (GRANT) ins Leben, um neue Techniken für verbesserte Anästhesiekanülensysteme zu entwickeln und damit die Konkurrenz zu übertreffen. Zu den technischen Zielen gehörte die Entwicklung einer bipolaren Beschichtung, die eine präzisere und lokale Stromerzeugung erlaubt. Der Strom tritt über einen Pol ein und über den anderen Pol aus, so dass kaum anderes Gewebe mit dem Strom in Berührung kommt und spezifische Nerven oder Nervenbündel präziser stimuliert werden können. Die neue dreifache Beschichtung besteht aus einer inneren, isolierenden Schicht auf der Metallkanüle, einer leitenden Schicht in der Mitte und einer äußeren, isolierenden Schicht mit glatter Oberfläche, so dass die Kanüle beim Einführen kaum an Gewebe reibt. Des Weiteren entwarf das GRANT-Team ein neues Verfahren zur Kanülenherstellung, um dem Zerbrechen der Kanülen vorzubeugen. Ebenso untersuchten Sie, ob es möglich ist, zwei Kanülen auf einmal herzustellen und somit Produktionskosten zu sparen. Dank der Ergebnisse des GRANT-Projekts könnten hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen werden, sofern die momentane Produktionskapazität von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Bedarf nicht decken kann. Eine Kommerzialisierung von GRANT-Technologien könnte der Entwicklung von hochwertigen, in der Anästhesie eingesetzten Kanülen innerhalb der EU Starthilfe geben.

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