Schneller und einfacher Test für Tierseuchen
Tierseuchen können in hohem Maße die Qualität und Sicherheit von Nahrungsmitteln gefährden und eine nachhaltige Tierhaltung beeinträchtigen. Mitunter gefährden sie sogar direkt die menschliche Gesundheit, etwa wenn es sich um Zoonosen handelt (vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung). Die Weltorganisation für Tiergesundheit war 1924 unter der Bezeichnung OIE (Office International des Epizooties) gegründet worden, um die Bekämpfung von Tierseuchen voranzutreiben. Die Organisation, die die Abkürzung OIE beibehielt, aktualisiert ständig ihre Liste übertragbarer Krankheiten. Die frühere Unterteilung in Liste A (für besonders ansteckende und tödliche Krankheiten) und Liste B (für alle anderen) wurde inzwischen aufgehoben. Als TAD (transboundary animal diseases) werden 12 bis 14 der wichtigsten grenzüberschreitende Tierseuchen bezeichnet. Diese Infektionskrankheiten können sich schnell zwischen Ländern ausbreiten und binnen kurzem epidemische Ausmaße mit verheerenden Folgen annehmen. Im Rahmen des Projekts LAB-ON-SITE sollten Tests für Feldversuche und Laboranalysen für 10 der schwerwiegendsten grenzübergreifenden Tierseuchen verbessert werden. Für robuste, spezifische und sensitive diagnostische Tests wurden hochmoderne Technologien kombiniert. Verbessert wurden vor allem Schnelltests wie etwa Dipsticks, die von Veterinärmedizinern in der Praxis leicht anzuwenden sind. Weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung einfacher DNA-Tests, die auch mit minimaler labortechnischer Ausrüstung durchführbar sind. Insgesamt entwickelte LAB-ON-SITE mehrere sensitive und spezifische Assays für 10 bedeutsame TAD, die dann entsprechend den Vorgaben der OIE in diagnostischen Labors eingesetzt werden können. Damit leistete das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Frühdiagnose und Kontrolle schwerwiegender Tierseuchen.