Neue Erkenntnisse zum programmierten Zelltod
Die inzwischen gut beschriebenen Apoptosegene wurden ursprünglich im Wurmmodell C. elegans entdeckt, anschließend wurden entsprechende apoptotische Signalwege auch bei Säugetieren identifiziert. Des Weiteren gibt es aber noch andere bekannte und unbekannte Formen von PCD, die zwischen den Arten hochkonserviert sind. Die Erweiterung experimenteller Nachweise von PCD-Regulatoren war das Ziel des EU-finanzierten Projekts TRANSDEATH (Programmed cell death across the eukaryotic kingdom). Vergleichende Untersuchungen zu diversen eukaryotischen Organismen sollten neue Informationen über Gene und biochemische Prozesse liefern, die den PCD regulieren. Das Forschungsnetzwerk TRANSDEATH untersuchte primär Mechanismen des Zelltods, die keine apoptotischen Prozesse sind, um daraus Informationen über vergleichbare Arten von Zelltod bei Säugetieren abzuleiten, speziell beim Menschen. Beispielsweise versuchte man, den Zusammenhang zwischen Seneszenz bei Pflanzenblättern am Ende der Wachstumsperiode und dem PCD bei pathogenen Infektionen herzustellen. Ziel war es, diese PCD-Formen mit Autophagozytoseprozessen bei Tieren oder dem Zelltod bei Entwicklung und Abbau reproduktiver Strukturen zu korrelieren. Die Verschiedenheit der Gene und Signalwege, die die unterschiedlichen PCD-Formen regulieren, wurde beschrieben und funktionell zwischen den Organismen verglichen. Speziell generierte genetische und funktionelle Modelle sollen helfen, die Evolution von PCD-Prozessen und die wichtigsten Mechanismen der phylogenetischen Konservierung bei den einzelnen Arten besser zu verstehen. Diese Informationen liefern neue Erkenntnisse zur Rolle von PCD bei Entwicklung und Homöostase.