Stellung der EU zum Klonen von Tieren
Gegenwärtig findet das Klonen – die Produktion einer identischen Kopie eines Organismus – in der Grundlagenforschung und der Biomedizin statt, wo mit seiner Hilfe neue Medikamente und Behandlungsmethoden entwickelt werden sollen. Obwohl das Klonen in der Zukunft für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden könnte, haben fehlende Kenntnisse, Verfahren und Verordnungen dies bisher verhindert. Auf europäischer Ebene wird das Klonen von Tieren gegenwärtig durch eher komplexe, indirekte und uneinheitliche Regelungen gesteuert, wobei nur das Klonen zu biomedizinischen oder Forschungszwecken abgedeckt wird. Falls das Klonen von Tieren im Agrarsektor Eingang finden sollte, fehlen die spezifischen Gesetze, die die Sicherheit des Menschen und den Schutz der Tiere regeln. Ein weiteres Thema, das es zu klären gilt, ist die Wahrnehmung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Risiken durch geklonte Tiere und ihre Produkte. Das Hauptziel des von der EU finanzierten Projekts "Cloning IN Public" bestand in der Erarbeitung von Empfehlungen für europäischer Verordnungen und Richtlinien, die sich auf die Erforschung und Anwendungen des Klonen von Nutztieren beziehen. Eine weitere Aufgabe des Projekt war es, die Interessengruppen und die breite Öffentlichkeit über diese Probleme zu informieren. Das thematische Arbeitsgebiet des Projekts erstreckte sich auf die landwirtschaftlichen und die biomedizinischen Anwendungen des Klonens von Nutztieren. Im Agrarsektor kann das Klonen als Hilfsmittel für die Nutztierzucht verwendet werden. In der biomedizinischen Forschung können geklonte Tiere als genetisch identische Modelle für Forschungszwecke oder als Bioreaktoren für die Herstellung wertvoller Proteine genutzt werden. Die Partner von "Cloning IN Public" erarbeiteten eine Reihe von Berichten zu den technischen, rechtlichen und ethischen Aspekten des Klonens von Nutztieren und organisierten internationale Workshops, Konferenzen und Tagungen, um der Öffentlichkeit relevante Informationen zu vermitteln. Das Ergebnis war eine Reihe von Berichten, in denen das Projekt der Europäischen Kommission Empfehlungen für die zukünftige Regulierung der Technologie gab und dabei Probleme und Erwartungen hinsichtlich der entsprechenden Technologie hervorhob. In zusätzlichen Berichten wurde der vorhandene Rechtsrahmen in der Europäischen Union beurteilt und die verschiedenen Ansätze für die Technikregulierung untersucht. Außerdem wurde die gegenwärtige Einstellung der Öffentlichkeit zum Klonen von Nutztieren bewertet, wobei die verschiedenen ethischen Bedenken angeführt wurden. Alle Empfehlungen wurden der Kommission als Abschlusshandlung des Projekts zugeschickt. Die Arbeiten von "Cloning IN Public" verhalfen zu einem dringend benötigten Überblick über die existieren EU-Verordnungen hinsichtlich des Klonens von Tieren. Das Projekt unterbreitete geeignete Empfehlungen, um die ethischen Bedenken zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Klonverfahren im europäischen Umfeld gesellschaftlich akzeptiert werden können.