Schriftliche Aufbewahrung der geschichtlichen Entwicklung
Alternde Dokumente und wertvolle schriftliche Aufzeichnungen aus der Vergangenheit laufen Gefahr, für immer verloren zu gehen, wenn Privatpersonen und Regierungen keine konkreten Schritte für ihre Erhaltung einleiten. Das von der EU finanzierte Projekt "Papertech" entwickelte neue Diagnosesysteme, um Beschädigungen zu bewerten und Lösungen zu finden. Das Projekt experimentierte mit verschiedenen Verfahren, wie beispielsweise Röntgenfluoreszenz, optischer Mikroskopie, Infrarotspektroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und Kernspinresonanz (NMR), um den Alterungsprozess zu bewerten. Es entwickelte NMR-Verfahren zur Beurteilung struktureller Veränderungen des Papiers, um ein tragbares nicht invasives Gerät zu entwickeln, mit dem sich der Zerfall messen lässt. Papertech entwickelte neben nicht schädlichen Infrarotmikroskopieinstrumenten und anderen Geräten auch ein tragbares Spektrometer zur dreiachsigen energiedispersiven Röntgenfluoreszenzanalyse, um seine Ziele zu erreichen. Zu den weiteren Entwicklungen des Projekts gehörten u. a. ein neuer enzymatischer Test, um die Anfälligkeit und Widerstandsfähigkeit von Papier zu untersuchen und genau festzustellen, wie verschiedene Chemikalien Schutz vor dem biologischen Abbau bieten können. Eine weitere war die Verwendung von Polymerbeschichtungen zur Verstärkung archivierter Dokumente, wobei co-polymerisierte Acrylmonomere auf zerfallenes Papier aufgetragen wurden. Durch diese und andere Fortschritte, mit denen sich die Eigenschaften alternden Papiers messen lassen, konnte das Projekt die Wirksamkeit seiner schützenden und verstärkenden Verfahren ermitteln. Schließlich veröffentlichte Papertech Richtlinien für die optimale Diagnose, Restaurierung und Konservierung, einschließlich Schutz und Erhaltung historischer Aufzeichnungen, und trägt damit zur Erhaltung wichtiger Elemente unserer Vergangenheit bei.
